Koblenz, 23.04.20: Vor dem Oberlandesgericht Koblenz hat am Donnerstag der Prozess gegen zwei Männer wegen mutmaßlicher Beteiligung an syrischer Staatsfolter begonnen.
Die Bundesanwaltschaft spricht vom «weltweit ersten Strafverfahren gegen Mitglieder des Assad-Regimes wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit».
So soll einer der Angeklagten in einem Gefängnis des Geheimdienstes in Damaskus tätig gewesen sein.
Dort sei er in leitender Funktion für die brutale Folter von mindestens 4000 Menschen verantwortlich gewesen sein.
Die Anklage wirft ihm Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.
Ihm wird 58-facher Mord, Vergewaltigung und schwere sexuelle Nötigung in Syrien zur Last gelegt.
Der zweite Angeklagte ist wegen Beihilfe zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt.
Er soll mindestens 30 Menschen in das Gefängnis gebracht zu haben.
Die beiden Angeklagten waren nach ihrer Flucht aus Syrien in Deutschland von mutmaßlichen Opfern erkannt worden.
Im Februar 2019 wurden beide festgenommen.