Berlin, 20.08.20: Nach dem mutmaßlich islamistischen Anschlag mit einem Auto auf der Berliner Stadtautobahn kommt der Tatverdächtige in die Psychiatrie: Das entschied ein Haftrichter am Mittwochabend.
Am Donnerstag setzen die Sicherheitsbehörden ihre Ermittlungen gegen den 30-Jährigen fort.
Gegen den Iraker wird wegen versuchten Mordes ermittelt.
Der Täter hatte mit seinem Wagen mehrfach Fahrzeuge gerammt und sechs Menschen verletzt, drei davon schwer.
Dabei hatte der Angreifer «quasi Jagd» auf Motorradfahrer gemacht, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte.
Die Sicherheitsbehörden werteten die Kollisionen als gezielte Anschläge mit einem islamistischen Hintergrund.
Anhaltspunkte für die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sahen Generalstaatsanwaltschaft Berlin und Polizei jedoch nicht.
Der Iraker ist laut Staatsanwaltschaft in Deutschland geduldet, darf also bis auf Weiteres nicht abgeschoben werden.
Seit 2018 tauchte der Mann als Verdächtiger in mehreren Fällen von Körperverletzung und wegen eines Angriffs auf Vollstreckungsbeamte auf.
Demnach war er zeitweise in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht.