Die Sperre für Sepp Blatter und Michel Platini hat die Welt des Fußballs erschüttert.
Wir wollen das mit dem Fußball-Ökonom Dr. David Webber besprechen.
Euronews: Hat Sie das überrascht?
Dr. Webber: Ich glaube nicht, dass mich irgendetwas überrascht, weder das Ergebnis selbst, noch der Schuldspruch für Blatter und Platini.
Und ich denke, wir sollten der FIFA-Ethikkommission ziemlich dankbar sein, dass sie tatsächlich ein wenig Zähne gezeigt hat und zu diesem Urteil gekommen ist.
Und es überrascht auch nicht, dass Blatter weiter seine Unschuld beteuert und bis zum Ende kämpfen will.
Es wird also zu Berufung, und Schlichtung kommen.
Euronews: Für Blatter bedeutet es das Ende, aber wird Michel Platini irgendwie überleben können?
Dr. Webber: Ich glaube in vielerlei Hinsicht ist Platini der größte Verlierer.
Er hat am meisten zu verlieren.
Er galt vor sechs Monaten als der Mann, der Blatter als FIFA-Präsident nachfolgen würde.
Und wenn die Berufung scheitert, dann wird Platini verlieren – und seine Reaktion wird interessant sein.
Nun, ob Platini sagt, ich habe eine Reihe dummer Fehler begangen, das tut mit leid und ob er so versuchen wird, wieder in das Exekutivkomitee zurückzukehren, in Europa oder dem Weltverband, das wird sich erweisen.
Aber ich glaube, Sie haben absolut recht, Platini ist der größte Verlierer bei dieser Entscheidung.
Euronews: Platini galt als Blatternachfolger.
Wer von den verbliebenen Kandidaten ist der geeignete, um den Verband voranzubringen?
Dr. Webber: Ich werde ehrlich sein.
Ich glaube nicht, dass es einen herausragenden Kandidaten gibt.
Keiner dieser Kandidaten hat sich deutlich für Reformen ausgesprochen, sondern nur für einen Neuanfang.
Euronews: Nun, wir können noch weitere Windungen in der FIFA-Saga erwarten, Dr. Webber vielen Dank für Ihre Analyse.