Das Collège Jean Moulin, eine Mittelschule in Marseille.
Im Computer-Kurs geht es gesittet zu, man meldet sich, Fragen werden beantwortet und gegenseitiger Respekt wird großgeschrieben.
Die Schule liegt in einem der Problemviertel Marseilles.
Die meisten Schüler hängen von Sozialleistungen ab, ihre Eltern verdienen unter tausend Euro im Monat.
Schulschwänzer sind hier keine Seltenheit.
Das Collège gehört zu den Schulen, die im Rahmen der sogenannten prioritären Bildung besonders gefördert werden.
Lehrer Arnaud Sallaberry erklärt, was es damit auf sich hat: “Wir haben ein bisschen weniger Schüler pro Klasse – und das ist essentiell.
In einer Durchschnitts-Mittelschule sind es bis zu 27 oder 30 Schüler.
Bei der prioritären Schule sind es normalerweise maximal 24 Schüler pro Klasse.
Das ist sehr viel angenehmer.
Außerdem werden Bedarfsgruppen eingerichtet, die Schüler werden je nach Kompetenz in Gruppen eingeteilt.
Aus zwei Klassen haben wir drei Kompetenzgruppen gebildet.”
Actu.
Politique – Collège Jean-Moulin de Marseille dans Zone Interdite: ces professeurs qui font tout pour que… http://t.co/JOFmBgQiCe— razki030775 (@razki030775) September 13, 2015
Das System der prioritären Bildung wurde in den achtziger Jahren in Frankreich eingeführt, um Schulen in sozial schwachen Gegenden zu unterstützen.
Im vergangenen Jahr wurde es reformiert, um noch stärker die Mittelschulen zu fördern, die Collèges.
In seiner Schule trage dies Früchte, lobt Direktor Dominique Duperray: “Vor der Reform haben vierzig Prozent der Schüler den Abschluss geschafft, und von diesen ging kaum die Hälfte aufs Lycee, aufs Gymnasium.
Heute schaffen siebzig Prozent und mehr den Abschluss und alle von ihnen gehen dann aufs Lycee – einige aufs allgemeinbildende, andere aufs berufsbildende.
Durch die zusätzlichen Mittel der prioritären Bildung und das Engagement der Lehrer, die sich über innovative Lehrmethoden Gedanken machen, können wir die schulische Laufbahn der Kinder verbessern.”
Egalité?
Frankreich bei der Ungleichheit vorn
Aber diese Erfolge können über die Schwächen des französischen Schulwesens nicht hinwegtäuschen.
Die letzte PISA-Studie der OECD bescheinigte Frankreich, das sich “Gleichheit” auf jede Schule und jedes Rathaus schreibt, einen Abstieg bei den Leistungen – und eine Spitzenposition bei der Chancenungleichheit.
Eine nationale Untersuchung kam jüngst zum Ergebnis, dass die Schulpolitik in den vergangenen dreißig Jahren die Ungleichheit sogar noch verschärfte.
Selbst die prioritäre Bildung half nicht, von der heute gut 1.000 Mittel- und 8.000 Grundschulen profitieren.
Jedes fünfte französische Kind geht auf solch eine Schule.
Frankreich: Der Elitestudent aus der Banlieue https://t.co/8Q5C1×11kg #Bildung #Studium #News— Riedenauer Education (@RiedenauerEdu) January 22, 2016
Die Untersuchung, die im September veröffentlicht wurde, schlug hohe Wellen.
Unsere Bitte um Drehgenehmigung wurde in mehreren Schulen a