Volkswagen geht es gut, und das trotz Abgasskandal.
Das war die Nachricht, die bei der Bilanzpressekonferenz des Konzerns rĂŒberkommen sollte.
Die heute verkĂŒndeten Zahlen haben groĂteils nicht mehr das Minusvorzeichen, das noch 2015 die Bilanz prĂ€gte.
Ergebnis nach Steuern: 5,1 Milliarden Euro, 2015 stand da noch ein Verlust von 1,6 Milliarden Euro.
Auch der Umsatz kletterte leicht auf 217 Milliarden Euro.
â2016 war fĂŒr Volkswagen nicht das vermeintliche Schreckensjahr, das uns zunĂ€chst prognostiziert worden warâ, sagte Konzernchef Matthias MĂŒller.
Volkswagen sei wieder auf dem richtigen Weg.
âDas liegt zum einen sicherlich an SparmaĂnahmen, die schon in der Vergangenheit eingeleitet wurden, zum anderen an der starken Modellpaletteâ, so Frank Schwope, Analyst bei der Nord/LB.
Dass der Abgasskandal sich nicht stÀrker in der Bilanz bemerkbar macht, ist seiner Ansicht nach aber nicht nur ein Verdienst des Volkswagen-Managements.
Der Kunde verzeihe dem Unternehmen offenbar, âder Betrug, der begangen wurde, wurde vom Kunden nicht wirklich abgestraft.â Auf den ersten Blick sieht also alles gut aus: Rund 380.000 Fahrzeuge mehr hat das Unternehmen im GeschĂ€ftsjahr verkauft.
Aber die Zahlen, die auch Marken wie Porsche, Audi, Seat und Skoda enthalten, tĂ€uschen darĂŒber hinweg, dass vor allem die Kernmarke VW mit einem UmsatzrĂŒckgang und weniger verkauften Fahrzeugen zu kĂ€mpfen hat.
Vom AbgassĂŒnder zum Branchenvorreiter bei der Luftreinhaltung, ist jetzt die neue Strategie von Konzernchef MĂŒller.
Dazu gehört die UmrĂŒstung Ă€lterer Diesel fĂŒr die neue blaue Feinstaubplakette in Deutschland (falls sie denn kommt, denn derzeit liegen die PlĂ€ne auf Eis).
Dazu gehören auch billige Elektroautos fĂŒr China; mit Hilfe des chinesischen Milliardenmarktes wollen die Wolfsburger bis 2025 Nummer Eins bei der ElektromobilitĂ€t werden.