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Friedensnobelpreis 2016: Viele Namen, kein klarer Favorit

Quelle: Euronews German - LĂ€nge: 01:24s - Veröffentlicht: < > Embed
Video: Friedensnobelpreis 2016: Viele Namen, kein klarer Favorit

Um einen Nobelpreis, egal in welcher Kategorie, zu erhalten, muss man nominiert werden.

Die Liste der Nominierten bleibt 50 Jahre lang geheim.

In diesem Jahr wurden 376 Menschen fĂŒr den Friedensnobelpreis nominiert.

Es ist die höchste Zahl an AnwÀrtern, die es je gab.

Das Nobelkomitee fordert jedes Jahr Tausende Menschen auf, Nominierungen einzureichen.

Allerdings hat nicht jeder das Recht, zu nominieren.

Je nach Kategorie können frĂŒhere PreistrĂ€ger, Professoren oder Politiker Namen von Personen einreichen, die sie fĂŒr nobelpreiswĂŒrdig halten.

Anders als das Nobelkomitee dĂŒrfen sie auch bekanntgeben, wen sie nominiert haben.

Eine BestÀtigung aus Oslo gibt es aber nicht.

Die Angaben können also stimmen, mĂŒssen es aber nicht.

PRIO tippt Seit 2009 veröffentlicht das Peace Research Institute Oslo (PRIO) eine Liste mit fĂŒnf möglichen PreistrĂ€ger.

Zweimal lagen sie richtig, zweimal war zwar der Name richtig, aber nicht das Jahr.

Hier sind die PRIO-Tipps fĂŒr dieses Jahr: Swetlana Alexejewna Gannuschkina, russische Menschenrechtlerin Ernest Moniz (USA) und Ali Akbar Salehi (Iran), UnterhĂ€ndler des Atomdeals Die Weißhelme, syrische Zivilschutzorganisation Edward Snowden *Jeanne Nacatche Banyere, Jeannette Kahindo Bindu und Dr. Denis Mukwege, Aktivisten, die in Kongo gegen sexuelle Gewalt kĂ€mpfen Auch die folgenden Personen sollen laut PRIO, neben anderen, fĂŒr den Preis nominiert sein: Juan Manuel Santos, TimoleĂłn JimĂ©nez und Thelma Aldana, UnterhĂ€ndler des Friedensprozesses in Kolumbien, auch wenn dieser noch sehr instabil ist.

Papst Franziskus Angela Merkel, Deutschlands Kanzlerin Einwohner griechischer Inseln, die Migranten helfen Susan Sarandon, Schauspielerin Das Frauenteam des Afghanischen Radsportverbandes Donald Trump.

PRIO-Direktor Kristian Harpviken sagte gegenĂŒber der AFP, er habe Trumps Namen auf einer Kopie der Nominiertenliste gesehen.

Nadia Murad, Jesidin, die von IS-Angehörigen missbraucht wurde und zur “Sonderbotschafterin fĂŒr die WĂŒrde der Opfer von Menschenhandel” der Vereinten Nationen ernannt wurde Auch Hitler und Putin waren schon nominiert Die erstaunliche Nominierung Donald Trumps steht dabei in einer Reihe mit zurĂŒckliegenden kuriosen Nominierungen.

2014 war zum Beispiel Russlands PrÀsident Wladimir Putin nominiert.

Es war das Land, als er die zur Ukraine gehörende Krim annektierte und der Krieg im Donbass begann, in dem Russland die Separatisten unterstĂŒtzt.

Die “Internationale Akademie der geistlichen Einheit der Völker der Welt”, die ihn vorgeschlagen hatte, argumentierte, Putin habe sich fĂŒr Frieden in Syrien eingesetzt.

Nicht nur Putin und Trump, auch Adolf Hitler war mal fĂŒr einen Friedensnobelpreis nominiert.

Der schwedische Politiker E.

G.

C.

Brandt schlug Hitler Anfang 1939 vor, zog die Nominierung am 1.

Februar dann aber wieder zurĂŒck.

Alles sei nur satirisch gemeint gewesen, ließ Brandt wissen.

Den Preis hÀtte Hitler ohnehin nicht annehmen können.

Denn schon 1935 hatte er verfĂŒgt, dass Reichstdeutsche “fĂŒr alle Zukunft” keinen Nobelpreis annehmen dĂŒrfen.

2014 wollte die CSU die ukrainische Politikerin “Julia Timoschenko” fĂŒr den Friedenspreis vorschlagen.

Timoschenko steht zwar im Verdacht, korrupt zu sein, das störte die CSU aber nicht.

Erst, nachdem sie ĂŒber Putin sagte, sie sei “bereit, eine Maschinenpistole zu nehmen und diesem Dreckskerl eine Kugel in den Kopf zu schießen”, zog die CSU die Nominierung zurĂŒck.

Vergangenes Jahr ließ Putin dann wissen, er finde, der ehemalige FIFA-Boss Sepp Blatter habe einen Friedensnobelpreis verdient.

WĂ€hrend die meisten Menschen den Schweizer vor allem fĂŒr korrupt halten, sagte Putin, Blatter sei “eine sehr respektable Person.” Kontroverse Verleihungen Auch die Verleihungen, die stattgefunden haben, wurden und werden teilweise kontrovers diskutiert.

So wurden 1973 der damalige US-Außenminister Henry Kissinger und der nordvietnamesische Politiker Le Du Tho fĂŒr den Waffenstillstand im Vietnamkrieg ausgezeichnet.

Kissinger hatte aber zuvor als Teil der Nixon-Regierung die Luftangriffe in Indochina ausweiten und Laos sowie Kambodscha bombardieren lassen.

Kissinger steht aber auch wegen anderer AktivitÀten in der Kritik.

Auch Le Duc Tho ist umstritten, er lehnte den Preis ab, da in seinem Land noch kein Frieden herrsche.

Die Auszeichnung des PalĂ€stinenserfĂŒhrers Jassir Arafat im Jahr 1994 fĂŒhrte dazu, dass ein Mitglied des Nobelkomitees zurĂŒcktrat.

Arafat stehe fĂŒr “Terror, Gewalt und Blutvergießen”, ließ er wissen.

Umstritten ist die Auszeichnung, die Arafat gemeinsam mit Israels damaligem Regierungschef Jizchak Rabin und Shimon Peres erhielt, da der frĂŒhere PLO-Chef jahrzehntelang TerroranschlĂ€ge verĂŒbte, bei denen zahlreiche Menschen ums Leben kamen.

SpĂ€ter setzte er sich dann fĂŒr die Aussöhnung zwischen PalĂ€stinensern und Israelis ein, wofĂŒr er den Preis erhielt.

Auch die Verleihung des Preises an den gerade frische gewĂ€hlten US-PrĂ€sidenten Barack Obama sorgte fĂŒr viel Verwunderung.

Immerhin hatte er bis dahin wenig fĂŒr den Frieden in der Welt getan und ĂŒbernahm zudem als Oberkommandierender die Kriege, die sein VorgĂ€nger George W.

Bush angezettelt hatte.

Der Preis war allerdings weniger fĂŒr die Verdienste Obamas vergeben worden, sondern sollte, gerade nach den kriegerischen Bush-Jahren, als Auftrag zum Frieden verstanden werden.

Laut den Statuten des Nobelkomitees soll der Friedensnobelpreis an denjenigen verliehen werden, “der am meisten oder am besten auf die VerbrĂŒderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt” und der “im vergangenen Jahr der Menschheit den grĂ¶ĂŸten Nutzen erbracht” hat.



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