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Rot-Kreuz-Präsident Maurer: Wir werden immer mehr zu Kurzzeit-Hilfsorganisation!

Quelle: Euronews German - Länge: 08:10s - Veröffentlicht: < > Embed
Video: Rot-Kreuz-Präsident Maurer: Wir werden immer mehr zu Kurzzeit-Hilfsorganisation!

Droht der Welt ein Atomkrieg?

Sind der Klimawandel und seine Folgen die derzeit größten Bedrohungen für unseren Planeten?

Wie kann man die globale Sicherheit verbessern?

Kurz vor dem Jahrestreffen in Davos veröffentlicht das Weltwirtschaftsforum seinen jährlichen Bericht über die globalen Risiken.

Wie 2017 gilt die größte Sorge auch im Global Risks Report 2018 Umweltkatastrophen und Wetterextremen.

Aber auch geopolitische Konflikte gehören zu den potenziellen Bedrohungen.

Daniel Shapiro, Begründer des Harvard Negotiation Programs zur Verbesserung von Verhandlungsstrategien und Konfliktmanagement: “Frieden ist ansteckend, Konflikte aber auch.

Zwietracht heizt meistens noch mehr Zwietracht an, Frieden noch mehr Frieden.

Die Energie in unserer Welt konzentriert sich meiner Meinung nach heute sehr darauf, Zwietracht anzuheizen.

Ich habe den Eindruck, dass wir uns in Reaktion auf die Globalisierung in eine Art Gruppe zurückziehen, in der wir uns sicherer fühlen, ich nenne das Stämme.

Ich denke, wir haben uns zu einer Stammeswelt hinbewegt, die Leute ziehen sich zurück, auf Nationalismus, auf Nativismus, und meiner Ansicht nach ist dies ein Pendel, das vor- und zurückschwingt, derzeit aber ist es DIE Herausforderung, mit der wir konfrontiert sind.” “Von Folgen aus Umweltzerstörung und #Klimawandel geht größte Gefahr für Menschheit aus.” Wer beim #Klimaschutz auf der Bremse steht, gefährdet #Sicherheit und #Wohlstand unserer Kinder.

#gemeingefährlich https://t.co/RyiB6miOA1 via zeitonline&amp;lt;/a&amp;gt;&amp;lt;/p&amp;gt;&amp;amp;mdash; Christian Gratzer (ChrisGratzer) 18 janvier 2018 Unter dem Motto Für eine gemeinsame Zukunft in einer zersplitterten Welt soll ein Großaufgebot von Spitzenpolitikern und Wirtschaftsgrößen in diesem Jahr in Davos Wege diskutieren, wie man die Welt verbessern kann.

Wir sprachen mit Peter Maurer, dem Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz.

Isabelle Kumar, euronews: “Herr Maurer, um welche Gegenden in der Welt machen Sie sich besonders viele Sorgen?” Peter Maurer: “2018 wird wahrscheinlich für uns die Fortsetzung von 2017 sein, was bedeutet, dass unser Hauptanliegen den großen Konfliktzonen gilt, den Gebieten, in denen Gewalt die Gesellschaft auseinandersprengt, und damit verbunden die Vertreibung der Zivilbevölkerung.

42 Prozent unserer Arbeit machen wir heute in Afrika.

33 Prozent unserer Arbeit im Nahen Osten, und dann haben wir noch eine lange Bruchlinie vom Süden der Philippinen bis nach Myanmar, nach Afghanistan und nach Westafrika.

Das ist unser Sorgengebiet.” euronews: “Wenn wir uns die neuen Bedrohungen ansehen, dann ist das offensichtlich die zunehmende Spannung zwischen Nordkorea und den Vereinigten Staaten.

Wie sehen Sie das?” Peter Maurer: “Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz war als einzige humanitäre Organisation in Hiroshima präsent.

Und daher haben wir seit Beginn des Atomwaffeneinsatzes die internationale Staatengemeinschaft darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig eine Politik ist, die die nukleare Bedrohung eindämmt.

Denn wir können mit den humanitären Auswirkungen eines Atomkriegs nicht fertigwerden.

Die jüngsten Entwicklungen auf der jedoch ermutigt.” euronews: “Werden Sie dieses Thema hier in Davos gegenüber den Spitzenpolitikern ansprechen?

Wie empfänglich sind diese für die Warnung vor einem drohenden Atomkrieg 2018 oder später?” Peter Maurer: “Nun, das ist sehr wohl die Aufgabe einer bedeutenden humanitären Organisation, diese Themen anzusprechen und die politische Führung auf die Kosten von Gewalt und Krieg hinzuweisen – ob nun nuklearer oder konventioneller Krieg – die Kosten für die Zivilbevölkerung, die Gesellschaft, die Wirtschaft.

Und auf politische Lösungen zu dringen.

Denn auf humanitärer Basis kann man das nicht wirklich lösen.” euronews: “Wie schätzen Sie die Reaktion der USA ein?

Denn man kann natürlich sagen, dass diese zum Teil für die Eskalation in Sachen nukleare Bedrohung verantwortlich sind.” Peter Maurer: “Da geht es in die politische Taktik und die Erwägung, was genau die US-Politik ist.

Tatsache ist, dass wir nach einer Verschärfung der Spannungen nun auch Dialog gesehen haben.

Was zählt, ist das Resultat, und zurzeit ist dies positiv.” Too often I've seen how deep social and cultural divides can tear apart communities.

Looking forward to discussing solutions at to overcome these divides with afsinyurdakul&amp;lt;/a&amp;gt;, &amp;lt;a href="https://twitter.com/DanLShapiro?ref_src=twsrc%5Etfw"&amp;gt;DanLShapiro, minniemelange&amp;lt;/a&amp;gt; and Wai Wai Nu at &amp;lt;a href="https://twitter.com/hashtag/wef18?src=hash&amp;amp;ref_src=twsrc%5Etfw"&amp;gt;#wef18&amp;lt;/a&amp;gt; .

&amp;lt;br&amp;gt;Join in via the link below.

&amp;lt;a href="https://t.co/xmIvITucOn"&amp;gt;https://t.co/xmIvITucOn&amp;lt;/a&amp;gt;&amp;lt;/p&amp;gt;&amp;amp;mdash; Peter Maurer (PMaurerICRC) 23 janvier 2018 euronews: “Russland tritt auf der Weltbühne immer bestimmter auf.

Wie schätzen Sie den Konflikt in der Ukraine ein und auch Russlands Eingreifen in Ländern wie Syrien?

Reden wir darüber aus humanitärer Sicht.” Peter Maurer: “Also, wenn ich mir das Verhältnis unserer Organisation zu Russland in den vergangenen Jahren in Syrien und der Ukraine ansehe, dann war es in humanitärer Hinsicht ein positives Verhältnis.

Denn Russland hat die neutrale, unparteiische Arbeit des Roten Kreuzes in Syrien unterstützt.

Sie waren sehr nützlich, haben geholfen, uns den Zugang erleichtert…” euronews: “Nicht jeder würde das in dieser Situation immer als Erleichterung ansehen…” Peter Maurer: “Natürlich.

Und ich denke, das hängt auch von der Haltung und dem Status der humanitären Organisation ab, von ihrer Fähigkeit, sich nicht in politische Themen einzumischen.

Denn das würde natürlich sofort zu einem sehr viel angespannteren Verhältnis mit Russland führen.

Aber es ist eine Tatsache, dass das Internationale Komitee vom Roten Kreuz immer noch die einzige internationale Organisation ist, die in der Ostukraine im Einsatz ist, und die mit wichtiger russischer Unterstützung Zugang zu vielen Gegenden in Syrien hat.” euronews: “Zu Beginn dieses Interviews haben wir über Afrika gesprochen, auf das sich viele Ihrer Anstrengungen konzentrieren.

Nennen Sie uns doch bitte kurz einige der Konflikte in Afrika und welche Eskalationen Sie dort für dieses Jahr am meisten fürchten.” Peter Maurer: “Was mich wirklich besorgt ist: Wenn man von der Sahelzone bis zum Horn von Afrika blickt, dann sieht man da in zu vielen Ländern große Klüfte.

Und besorgniserregend sind die Langzeitfaktoren, die diese Konflikte anheizen.

Der Klimawandel, der Menschen von wirtschaftlichen Chancen und Tätigkeiten fernhält.

Der Konflikt zwischen Viehhaltern und Gemüsebauern, der in dieser Region ein Langzeitproblem ist, der aber kurzfristige Folgen hat mit einer Spirale von Gewalt und Krieg, der Gesellschaften spaltet, Menschen in die Flucht treibt.

Deshalb denke ich, hinter der ideologischen Spaltung, die für viele offensichtlich ist, liegen die Langzeitfaktoren.

Und für humanitäre Organisationen ist es ein riesiges Problem, einige dieser Langzeitfaktoren und deren Folgen anzugehen.

Denn wir stellen fest, dass wir immer mehr zur Kurzzeit-Hilfsorganisation werden, während die Auswirkungen der Gewalt im Krieg ein Langzeitphänomen sind.

Und mit diesen Langzeitproblemen müssen wir uns befassen.” euronews: “Es gibt so viele schlechte Nachrichten – gibt es auch gute?” Peter Maurer: “Es gibt viele gute Nachrichten.

Wenn ich in Konfliktgebiete reise, dann bin ich am meisten überrascht von der Energie und dem Einfallsreichtum der Menschen, die Krieg und Gewalt erlitten haben.

Von ihrer Fähigkeit, einen Ausweg zu finden.

Ich war gerade in der Zentralafrikanischen Republik, ich habe da Geschäfte und Firmen in Flüchtlingslagern gesehen, Frauen, die die Führung in der Gesellschaft übernehmen, die den Mund aufmachen, die andere Frauen um sich sammeln, die sich gegenseitig helfen.

Das ist auch sehr ermutigend für die Hilfsorganisationen!”



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