Berlin, 28.03.19: Das EU-Parlament will die Zeitumstellung 2021 abschaffen.
Am Sonntag heiĂt es aber erstmal wieder: alle Uhren auf Sommerzeit.
Argumente fĂŒr oder gegen die Zeitumstellung gibt es viele.
Welche stimmen?
BEHAUPTUNG 1: Die Sommerzeit hilft dabei, Energie zu sparen.
BEWERTUNG: Weitgehend falsch.
Laut Umweltbundesamt wird im Sommer dann zwar tatsĂ€chlich abends seltener das Licht angeknipst - im FrĂŒhjahr und Herbst aber morgens auch mehr geheizt.
Auch Studien und Berechnungen kommen zum Schluss: die Einsparung bleibt gering.
BEHAUPTUNG 2: Das Hin und Her schadet der Gesundheit, weil unsere Innere Uhr jedes Mal durcheinandergerÀt.
BEWERTUNG: Teils richtig.
Es gibt wissenschaftliche Anhaltspunkte dafĂŒr, dass sich der Biorhythmus gerade im FrĂŒhjahr nicht so einfach anpasst.
Studien und Beobachtungen zeigten etwa ein leicht erhöhtes Infarktrisiko nach der Zeitumstellung im MÀrz und mehr Patienten mit Herzbeschwerden in KrankenhÀusern.
BEHAUPTUNG 3: Eine dauerhafte Sommerzeit wĂŒrde SchĂŒler und Studenten besonders hart treffen.
BEWERTUNG: Richtig.
Bei permanenter Sommerzeit wĂŒrde es im Winter morgens eine Stunde spĂ€ter hell.
Mediziner sagen aber: Zum Wachwerden ist das blaue Licht der Sonnenstrahlung nötig.
Der Chronobiologe Till Roenneberg sieht besonders viele Teenager betroffen.
Schon der Schulstart um 08.00 Uhr morgens sei fĂŒr sie vergleichbar mit einem Arbeitsbeginn um 04.00 Uhr bei Erwachsenen, meint er in einem Uni-Podcast.
Und zwei Monate lÀnger im Dunkeln zur Schule?
Das wĂŒrde dem Chef des deutschen Lehrerverbands zufolge auch die UnfallhĂ€ufigkeit in die Höhe treiben.