Nantucket, 18.07.19: Der Strafprozess gegen den US-Schauspieler Kevin Spacey wegen VorwĂŒrfen sexueller Nötigung ist ĂŒberraschend eingestellt worden.
Wie die Staatsanwaltschaft in Nantucket im Bundesstaat Massachusetts bekanntgab, wird das Verfahren fallen gelassen, weil das mutmaĂliche Opfer nicht vor Gericht aussagen wollte.
Der 21-jĂ€hrige Mann hatte Spacey vorgeworfen, ihn im Juli 2016 in einem Restaurant betrunken gemacht und dann unsittlich berĂŒhrt zu haben.
Bei einem Gerichtstermin vorige Woche verweigerte der Mann aber die Aussage darĂŒber, ob er möglicherweise Textnachrichten von der angeblichen Tatnacht auf seinem Handy gelöscht haben könnte.
Das Handy ist seinen Angaben zufolge nicht auffindbar.
Unter Berufung auf das Verfassungsrecht kann eine Aussage verweigert werden, um sich nicht selbst zu belasten.
Der Fall war dadurch ins Wanken geraten.
Der zustÀndige Richter meldete Anfang Juli Bedenken an, dass der Prozess ohne Kooperation des Zeugen «eine ganz schön schwierige Sache» sei.
Kurz zuvor hatte der 21-JĂ€hrige zudem eine Zivilklage gleichen Inhalts gegen Spacey schnell wieder fallen gelassen.
Die Verteidigung des frĂŒheren «House of Cards»-Stars plĂ€dierte schon lĂ€nger dafĂŒr, dass die Anklage gegen Spacey fallen gelassen wird.
Seit Herbst 2017 sind in mehr als 30 FĂ€llen VorwĂŒrfe zu sexuellen Ăbergriffen und BelĂ€stigungen gegen Spacey öffentlich vorgebracht worden.
Der Fall aus Nantucket war allerdings bislang der einzige, der vor ein Strafgericht gekommen war.
Der zweifache Oscar-PreistrÀger steht seither vor den Scherben seiner Karriere.