Halle, 10.10.19: Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat einen Tag nach dem Anschlag in Halle im Bundesland Sachsen-Anhalt den Tatort besucht.
Er trug am Donnerstag einen Kranz zur Synagoge.
Steinmeier kam in Begleitung von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff.
Der Bundespräsident forderte ein Aufstehen gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus.
O-TON Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident «Dieser Tag ist ein Tag der Scham und der Schande.
Dass in diesem unserem Land, ein Land mit dieser Geschichte, ein Anschlag auf eine voll besetzte jüdische Synagoge, das am höchsten jüdischen Feiertag stattfindet, das erfüllt uns alle mit Entsetzen und mit Abscheu.» Wer jetzt noch einen Funken Verständnis zeige für Rechtsextremismus und Rassenhass und politisch motivierte Gewalt gegen Andersdenkende und Andersgläubige, «der macht sich mitschuldig», sagte Steinmeier.
O-Ton Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident «Die Geschichte mahnt uns, die Gegenwart fordert uns.» Nach seiner Überzeugung wolle die große Mehrheit in Deutschland, dass jüdisches Leben zu diesem Land gehöre.
Ein schwerbewaffneter mutmaßlicher Rechtsextremist hatte am Mittwoch versucht, in die Synagoge einzudringen und dort unter Dutzenden Gläubigen ein Blutbad anzurichten.
Sein Versuch scheiterte, woraufhin er vor der Synagoge und danach in einem nahen Döner-Imbiss zwei Menschen erschossen und mindestens zwei weitere verletzt hat.