Vechta, 14.11.19: Bei Sportevents vom American Football bis zum Basketball gehören Cheerleaderinnen fest dazu.
Anders bei Basketball-Bundesligist Alba Berlin.
Seit dieser Saison dürfen dort keine Tänzerinnen mehr das Publikum animieren.
Das Auftreten junger Frauen als attraktive Pausenfüller passe nicht mehr in unsere Zeit, hieß es zur Begründung.
Hier im niedersächsischen Vechta sieht man das anders.
Die Marleys, wie sich die Cheerleader vom Champions-League-Aufsteiger Rasta Vechta nennen, haben hier einen festen Platz.
Dass manche ihren Sport sexistisch finden, dafür hat Marleys-Trainerin Helene Dolgow kein Verständnis: O-TON Helene Dolgow, Trainerin der Marleys «Da muss ich eigentlich drüber schmunzeln, dass Leute sagen, dass es sexistisch ist, weil es gibt andere Sportarten, wo die Damen genau so wenig an haben wie wir und sich auch erotisch bewegen, würde ich sagen, so wie Eiskunstlaufen und die Gymnastik-Damen.
Die haben auch wenig an und da sagt niemand was, weil das als Sportart angesehen wird und das Cheerleading nicht als Sportart, sonder als Mädels, die den Basketballern zujubeln.» Dass Cheerleaderinnen oft mit Vorurteilen konfrontiert werden, weiß auch Marleys-Mitglied Stefanie.
O-TON Stefanie, Cheerleaderin bei den Marleys «Vorurteile gibt es.
Aber meistens können wir beweisen, dass da mehr dahinter steckt, als mit den Pompoms zu puscheln, zu grinsen und nett auszusehen.» Die Gruppen aus Vechta trainieren dreimal pro Woche.
Das ist nötig, um ein gewisses Niveau halten zu können.
O-TON Stefan Niemeyer, Geschäftsführer bei Rasta Vechta «Das was die Marleys, oder die Damen, die da dabei sind, letztendlich machen, bedarf eines intensiven Trainings.
Es ist letztendlich auch eine Sportart.
Es gibt auch dort internationale Wettbewerbe und es ist schon eine hohe Leistung, die da vollbracht wird.» Der Deutsche Olympische Sportbund hat Cheerleading mittlerweile als Leistungssport anerkannt.
Die Organisation hält weder die Kleidung noch die Darstellung für sexistisch und prinzipiell sind beim Cheerleading auch Männer erwünscht.
Glaubt man Trainerin Helene Dolgow sind interessierte Herren aber gar nicht so leicht zu finden.