Leipzig, 21.11.19: Kurz vor dem anstehenden CDU-Parteitag in Leipzig hat Ex-Fraktionschef Friedrich Merz Spekulationen über einen Aufstand seiner Unterstützer gegen Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer zurückgewiesen.
«Wir haben auf diesem Parteitag keine Personalentscheidungen, und wir werden auch keine Personaldiskussionen führen», sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Er werde in Leipzig «einige wenige Anmerkungen» zu grundsätzlichen Fragen machen - nach eigener Aussage aber sehr sachlich und konstruktiv.
Zugleich setzte er sich jedoch vom Koalitionskompromiss zur Grundrente ab, den Kramp-Karrenbauer mit ausgehandelt hatte.
Der zweitägige Parteitag beginnt am Freitag.
An diesem Donnerstag bereiten die Parteigremien das Treffen vor.
Erwartet wird eine Art Redewettbewerb von Kramp-Karrenbauer und Merz - er war ihr bei der Vorsitzendenwahl vor einem Jahr knapp unterlegen, beide werden derzeit als Hauptkonkurrenten um die Kanzlerkandidatur wahrgenommen.
Mehrere Unionspolitiker warnten die CDU vor Personaldebatten und Flügelstreit.
Der stellvertretende Vorsitzende Armin Laschet, dem ebenfalls Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur nachgesagt werden, stellte sich hinter die Parteichefin und nannte sie eine erfahrene und starke Politikerin, die eine schwierige Aufgabe übernommen habe.
«Wir wollen alle, dass der Parteitag in Leipzig für die Partei und die Vorsitzende ein Erfolg wird», sagte er der FAZ.
Sachdebatten sind für ihn aber normal: Sie würden nur viel zu oft immer gleich personalisiert.