Düsseldorf, 12.04.20: Beim Fleischeinkauf spielt Tierschutz in Deutschland nach wie vor keine große Rolle.
Auch ein Jahr nach der Einführung einer einheitlichen Haltungskennzeichnung durch die großen Handelsketten stammen rund 90 Prozent des gekennzeichneten Rindfleischs und rund 80 Prozent des Schweinefleischs aus Zuchtbetrieben, die lediglich die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllen.
Das geht aus Zahlen der Initiative Tierwohl hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.
Besser ist die Situation demnach bei Geflügel.
Hier kommen immerhin rund 85 Prozent der Hähnchen und 98 Prozent der Puten aus der Haltungsform Stufe 2.
Die Initative Tierwohl ist Trägerin der Haltungsform-Kennzeichnung, die inzwischen in über 20 000 Filialen von Edeka, Rewe, Aldi, Lidl, Netto, Penny und Kaufland auf den meisten Fleischprodukten zu finden ist und auf den ersten Blick Auskunft über die Haltungsbedingungen gibt.
Das «Haltungsform»-Logo gibt es in vier Stufen: Die erste Stufe «Stallhaltung» entspricht lediglich den gesetzlichen Anforderungen.
Fleisch, das mit der Stufe 2 - «Stallhaltung plus» - gekennzeichnet ist, sichert Tieren unter anderem mindestens zehn Prozent mehr Platz und zusätzliches Beschäftigungsmaterial.
Stufe 3 namens «Außenklima» garantiert Tieren noch mehr Platz und Frischluft-Kontakt.
Bei Stufe 4 («Premium») haben sie außerdem Auslaufmöglichkeiten im Freien.
Auch Biofleisch wird in diese Stufe eingeordnet.