Washington, 20.06.20: Trotz des Anstiegs der Corona-Infektionen in den USA mit bis zu 20 000 Neuinfektionen täglich sieht Präsident Donald Trump das Land auf einem guten Weg.
O-Ton Donald Trump, US-Präsident «Es war eine interessante Zeit, es war schrecklich, so viele Leben sind verloren gegangen, wir werden diese unglaublichen Menschen nie vergessen.
Aber sie werden nicht umsonst gestorben sein.» Eine Botschaft, die auch als Wahlkampf verstanden werden kann.
Denn Trump tritt heute in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma auf zu seiner ersten Massenveranstaltung seit dem Ausbruch der Pandemie - und das während Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt im Land nicht abreißen und die Corona-Pandemie andauert.
Die Stadt hatte aus Sorge vor Unruhen eine nächtliche Ausgangssperre bis Sonntag verhängt, die später wieder aufgehoben wurde.
Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass sich mehr als 100 000 Menschen versammeln könnten.
Auch Gegendemonstrationen seien geplant.
Trump hat eine scharfe Warnung an Teilnehmer von möglichen Protesten gerichtet: «Alle Demonstranten, Anarchisten, Unruhestifter, Plünderer oder Gesindel, die nach Oklahoma kommen, bitte begreift, dass ihr nicht wie in New York, Seattle oder Minneapolis behandelt werdet», schrieb Trump am Freitag auf Twitter.
Die Veranstalter der Wahlkampfveranstaltung in Tulsa kündigten zwar an, bei den Teilnehmern werde Fieber gemessen und es würden Desinfektionsmittel und Masken ausgegeben.
Es ist allerdings höchst fraglich, ob die Teilnehmer in der Masse und innerhalb der geschlossenen Arena ausreichend Abstand zueinander halten können.
Trump hatte zuletzt schon davon damit geprahlt, dass kein Platz frei bleiben werde und es über einen Millionen Bewerber um die Tickets gebe.