Moskau, 21.01.21: Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat eine neue Anfrage an die deutsche Justiz zum Fall des vergifteten Kremlkritikers Alexej Nawalny geschickt.
Die Behörde teilte am Donnerstag in Moskau mit: Da die meisten Gesuche der russischen Ermittler abgelehnt worden seien und die Abschriften der Vernehmungen von Nawalny und seiner Frau nicht enthalten gewesen seien, würden vorherige Rechtshilfegesuche als inhaltlich völlig unzureichend betrachtet.
Das Bundesamt für Justiz hatte zuvor hingegen erklärt, vier russische Rechtshilfegesuche zum Anschlag auf Nawalny beantwortet zu haben.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte die Antworten aus Deutschland als «unwürdig» bezeichnet.
Nawalny war am Sonntag zurück nach Moskau geflogen und noch am Flughafen festgenommen worden.
Nur einen Tag später hatte ihn ein Gericht zu 30 Tagen Haft verurteilt.
Nawalny macht ein unter dem Befehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin stehendes «Killerkommando» des Inlandsgeheimdienstes FSB für das Attentat in der sibirischen Stadt Tomsk auf ihn verantwortlich.
Putin und der FSB weisen die Vorwürfe zurück.