Koblenz, 06.08.21: Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Landrat des von der Flutkatastrophe besonders betroffenen Landkreises Ahrweiler, Jürgen Pföhler von der CDU, eingeleitet.
Es gehe um den Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen am Abend des Hochwassers vom 14.
Juli.
Das teilte die Behörde am Freitag mit.
Der Anfangsverdacht richte sich gegen den Landrat, weil dieser laut Gesetzeslage «möglicherweise die Einsatzleitung und alleinige Entscheidungsgewalt hatte».
Das Verfahren richte sich zudem gegen ein weiteres Mitglied des Krisenstabs, das nach den derzeitigen Erkenntnissen die Einsatzleitung «zumindest zeitweise übernommen hatte».
Es hätten sich «zureichende tatsächliche Anhaltspunkte» dafür ergeben, dass am 14.
Juli ab etwa 20.30 Uhr Gefahrenwarnungen und möglicherweise auch Evakuierungen geboten gewesen wären.
Extremer Starkregen hatte am 14.
Und 15.
Juli an der Ahr im Norden von Rheinland-Pfalz eine Flutwelle ausgelöst und weite Teile des Tals unter Wasser gesetzt.
Rund 42 000 Menschen sind von den Folgen des Hochwassers betroffen.
Die Zahl der Todesopfer inm Ahrtal liegt mittlerweile bei 141, noch immer werden 17 Menschen vermisst