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Sicher surfen im Netz · Falschbehauptungen entlarven

Quelle: DPA - EMEA - Länge: 11:46s - Veröffentlicht: < > Embed
Video: Sicher surfen im Netz · Falschbehauptungen entlarven

Kerninhalte: 1.

Warum politische Falschbehauptungen so weit verbreitet sind 2.

Die Ressource Vertrauen 3.

Arten von Falschbehauptungen: a.

Fake-Zitate b.

Fake-Wahlplakate c.

Aufrufe zum Unterschreiben des Wahlzettel 4.

Unpolitische Fakes zur Flutkatastrophe 5.

Falschbehauptungen selbst entlarven 6.

Faktenchecks suchen 7.

Sichere Quellen konsultieren, etwa Bundeswahlleiter oder Polizei 8.

Zusammenfassung VORSTELLUNG: Herzlich willkommen zum zweiten Video in unserer Reihe ·Sicher surfen im Netz·.

In diesem Video möchten wir zeigen, wie man politische Falschbehauptungen entlarven kann, gerade vor großen Wahlen.

Mein Name ist Dagmar Hirche, ich [·] Und ich bin Jan Ludwig, Faktenchecker bei der Nachrichtenagentur dpa.

Herr Ludwig.

[·] Ob vor Bundestagswahlen oder Landtagswahlen: Gerade in Wahlkampfzeiten sind viele Falschbehauptungen im Umlauf.

Warum?

Wahlen sind einfach der wichtigste Moment in einer Demokratie.

Wir gehen an die Wahlurne oder machen Briefwahl und entscheiden so, wer uns regieren soll.

So steht es ja auch im Grundgesetz: Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.

Es gibt Leute, die ein Interesse daran haben, andere Menschen zu verunsichern, sie zu emotionalisieren.

Das heißt: Sie wollen ihnen Angst machen, sie wütend machen, indem sie alle anderen niedermachen.

Dann können sie sich nämlich selbst als Retter in der Not aus dem Hut zaubern.

So untergraben sie ganz gezielt Vertrauen in die Demokratie.

Warum ist Vertrauen so wichtig?

Vertrauen ist ebenso wichtig wie Misstrauen, aber beides eben in gesundem Maße.

Wenn wir Menschen wählen, dann nur auf Zeit.

Vier Jahre, fünf Jahre, acht Jahre, je nachdem, ob es eine Bundestagswahl ist oder die Wahl zur Oberbürgermeisterin.

Wir geben ihnen einen Vertrauensvorschuss, aber nach ein paar Jahren möchten wir dann doch wieder entscheiden, ob wir zufrieden waren.

Vertrauen und Misstrauen, das sind die beiden Stützpfeiler unserer Demokratie.

Deshalb möchte ich als Wähler eine Entscheidung aufgrund von Fakten treffen und nicht aufgrund von falschen Behauptungen.

Wenn ich den Eindruck habe, dass mir jemand weismachen will: ·Misstraut allen anderen, die wollen Euch was Böses!

Vertraut nur mir, nur wir haben die alleinseligmachende Wahrheit.· Dann werde ich stutzig.

Welche Art von Falschbehauptungen gibt es denn da?

Ganz beliebt sind Zitatbilder/Zitatekacheln.

[EINBLENDUNG GRAFIK MIT BEISPIEL: Max Mustermann · Ich trete für pinke Polizeiuniformen ein.] Da werden Politikerinnen oder Politikern Sätze in den Mund gelegt, die sie nie gesagt haben.

Solche Kacheln sind auch schnell gemacht: Ein Foto von einem Politiker, dazu ein oder zwei Sätze: fertig.

Das lässt sich aber schon entlarven.

Ich kann nicht alle Bücher auswendig können, die jemals gedruckt wurden.

Ich kann aber im Internet recherchieren, ob das Zitat wirklich von der Person stammt.

Denn es kursieren wirklich viele Falschzitate.

Wie recherchiere ich das am besten?

Im Internet wird gerne mit Ausrufezeichen geschrieben.

Ich würde als Allererstes dafür plädieren, dass man das Fragezeichen wiederentdeckt.

Dass man mal zurückfragt: Was ist denn Deine Quelle?

Also: Woher hast Du das Bild?

Woher stammt die Behauptung?

Wann soll der Politiker dieses Zitat gesagt haben?

In einem Interview mit der Zeitung?

In einer Talkshow?

Und wenn dann derjenige oder diejenige, die mir das geschickt, die das verbreitet hat, wenn die nicht sagen kann, woher das stammt: Dann wäre ich erst mal vorsichtig.

Muss ich dann selbst aktiv werden?

Selber recherchieren?

Wenn Sie herausfinden wollen, ob das stimmt: dann ja.

Wir lassen uns ja ungern hinters Licht führen.

Deshalb nutze ich Suchmaschinen.

[EINBLENDUNG · Suche mit Max Mustermann Polizei Uniform pink] Dort gebe ich dann den Namen des Politikers oder der Politikerin ein und füge noch ein paar Stichwörter hinzu.

Wenn ich dann dazu nichts finde, wäre ich da sehr misstrauisch.

Dann können Sie auch noch das Wort Faktencheck anfügen und schauen, ob Sie Entlarvungen finden.

Bringt mich das dann zum Ziel?

Finde ich immer die Zeitung?

In vielen Fällen ja, manchmal findet man das Originalzitat, manchmal Berichterstattung darüber.

Wenn Sie nichts finden, ist das ein Alarmsignal.

Denn warum sollte nur diese eine Person davon wissen?

Es ist selten so, dass jemand im Internet etwas ganz für sich exklusiv hat.

Wenn ich nichts gefunden habe in Medien, denen ich vertraue, sollte ich dem erst mal keinen Glauben schenken.

Selbst wenn ich das lustig finde, würde ich so eine Zitatkachel nicht weiterleiten.

Wir sprachen von Falschzitaten.

Welche Arten von Falschbehauptungen gibt es noch?

Falsche Wahlplakate zum Beispiel.

Die gibt es auch online: kleine Bilder, die von der Aufmachung an Wahlplakate erinnern.

Auch da gibt es Fälschungen, die Leute etwa auf Facebook verbreiten.

Die sehen oft genauso aus wie die echten, weil die Farben übernommen wurden und die ganze Aufmachung.

Aber oft steht darauf ein Slogan, der einfach nur Unsinn ist.

Ganz besonders mies sind Behauptungen, man müsse seinen Stimmzettel unterschreiben .

Das darf man nicht, weil dann die Stimme ungültig wird, richtig?

Genau.

Auf dem Stimmzettel · da, wo die Parteien draufstehen · darf man bei einer Bundestagswahl zwei Kreuze setzen: eines bei der Erststimme und eines bei der Zweitstimme.

[EINBLENDUNG GRAFIK ODER FOTO] Sonst sollte man nichts draufschreiben.

Keine Unterschrift.

Das macht die Stimme ungültig.

Das ist ja eine geheime Wahl.

Bei der Briefwahl kommt die Unterschrift auf den Wahlschein, also gewissermaßen das Formular dazu, mit der eidesstattlichen Erklärung.

Auf den Stimmzettel kommt niemals eine Unterschrift!

Wenn Sie jetzt von Briefwahl sprechen und Erst- und Zweitstimme: Woher bekomme ich denn gesicherte Informationen zu Wahlen?

Auch da kann man sich wieder fragen: Wer ist die beste Quelle für diese Informationen?

Zuständig ist in Deutschland der Bundeswahlleiter, und in den Ländern sind es die Landeswahlleiter.

Sie können auch das in der Suchmaschine eingeben.

Die Wahlleiter bieten sogar Aufklärungsmaterial dazu an, wie die Wahlen ablaufen, wie sichergestellt wird, dass kein Betrug stattfindet oder wenn doch, dass er entdeckt und korrigiert wird.

Und dann kann ich noch den Tipp geben: Lesen Sie die Wahlprogramme.

Die gibt es manchmal auch in Kurzfassung, wenn man weniger Zeit hat.

Auch in einfacher Sprache, wenn Menschen das Lesen nicht so leicht fällt.

Große Medienhäuser fassen die Wahlprogramme oft auch zusammen.

Bei diesen ganzen Falschbehauptungen, die wir so im Internet sehen, geht es nicht nur um die Wahl selbst, sondern auch um andere Themen.

Ja, es geht auch ganz allgemein um Themen, die Menschen wichtig sind, die sie persönlich direkt oder indirekt betreffen.

Das muss auch gar nicht gleich politisch sein.

Denken Sie an die Flutkatastrophe im Juli.

Auch da kursierten teilweise haarsträubende Falschnachrichten im Netz.

Hier etwa, wo in makabrer Art und Weise von 800 Toten die Rede ist · eine Lüge.

Oder hier: Hier wird behauptet, dass die Einsatzkräfte am Helfen gehindert worden seien.

Tatsächlich zeigt das Bild aber eine Art Sammelplatz für Einsatzkräfte am Nürburgring.

Auch hier soll wieder Misstrauen gegenüber Behörden gesät werden.

Das scheint ja ein Muster zu sein: Das Foto ist echt, nur der Text passt nicht dazu.

Eben bei den Zitaten · und jetzt hier bei den Fotos.

Ganz genau!

So funktionieren Falschbehauptungen oft: Man nimmt ein Foto, das nicht manipuliert wurde, und reißt es aus seinem Zusammenhang · einfach, indem man eine falsche Bildunterschrift hinzufügt.

Reine Lügen erkennt man schneller, aber so eine Mischung aus Wahrheit und Unwahrheit, das ist oft am schwersten zu durchschauen.

Wenn ich in so einer Lage wie der Flut selbst betroffen bin, habe ich ja nun gar keine Zeit, ausgiebig zu recherchieren.

Wie kann ich in solchen Situationen noch wissen, was richtig ist?

Indem Sie sich an prinzipiell glaubwürdige Quellen halten.

Etwa die Polizei.

Den Landkreis.

Die Stadtwerke.

Die Behörden informieren ja zum Beispiel auch auf sozialen Netzwerken.

Aber da könnte sich doch jemand als Polizei ausgeben, oder nicht?

Ja und nein.

Es gibt da einen Sicherungsmechanismus.

Achten Sie dabei auf das blaue Zeichen mit dem Häkcken!

Es bedeutet, dass dieses Konto verifiziert wurde.

Also die Person oder die Behörde hat gegenüber Facebook nachgewiesen: Wir sind die Echten.

Als Beispiel: https://www.facebook.com/PolizeiRheinlandPfalz/.

Immer wieder hat die Polizei dort auf gesicherte Informationen verwiesen.

Und sie haben vor Falschinformationen gewarnt.

Https://www.facebook.com/PolizeiRheinlandPfalz/posts/3810186705753186 https://www.facebook.com/PolizeiRheinlandPfalz/posts/3807592152679308 Solche Sachen darf man dann auch gerne teilen.

Das passiert aber nicht oft, dass ein Faktenchecker sagt: Das sollten Sie im Internet weiterleiten.

Das stimmt.

Aber Fakten dürfen Sie ja ausgiebig verbreiten, dagegen ist nichts einzuwenden.

Das war das zweite Video aus unserer Reihe ·Sicher surfen im Netz·, einer Videoserie von dpa und Wege aus der Einsamkeit mit Unterstützung von Facebook.

In der dritten Folge geht es um Betrug im Internet · etwa falsche Gewinnspiele oder sogenannte Fake Shops, mit denen Menschen das Geld aus der Tasche gezogen wird.

Wie man sich davor schützt, zeigen wir im nächsten Video!

--- VERTRAUENSWÜRDIGE LINKS www.polizei-praevention.de www.bundeswahlleiter.de oder https://www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahlen/2021/fakten-fakenews.html



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