Athen am Donnerstagmittag.
Vor den Banken: Lange Schlange.
Tausende Rentner standen an, um sich das sogenannte Weihnachtsgeld der griechischen Regierung abzuholen.
Insgesamt werden 617 Millionen Euro an die rund 1,6 Millionen griechischen Rentner ausgezahlt.
Der PensionĂ€r Skouras Konstandinos meint: âDas ist ein Bonus, der Rentnern mit geringem Einkommen hilft, ĂŒber die Weihnachtstage etwas einzukaufen, damit sie ihren Enkeln etwas schenken können.
Was immer die Regierung gibt, ist gut.â
Die Rentnerin Despina sagt: âWas fĂŒr eine Hilfe soll das sein, wenn sie mir gleichzeitig die halbe Rente streichen?
Und jetzt geben sie mir diesen Bonus.
Das ist purer Hohn.
Es ist schlimm, aber was können wir tun?
Wir nehmen es, das ist dann aber auch alles.â
Die Zahlung der Regierung von Alexis Tsipras hat die GlÀubiger verÀrgert.
Aus Berlin hieĂ es, das Weihnachtsgeld sei nicht abgesprochen gewesen.
Und der sogenannte Euro-Rettungssschirm ESM stoppte vorĂŒbergehend die Hilfen an Griechenland, um den Rentenbonus zu prĂŒfen.
Tsipras gibt sich unbeirrt.
Tsipras: âIch möchte unseren Partnern heute eine Botschaft senden, und zwar diese: Kommt und lasst uns eine Ăbereinkunft treffen.
Wir warten darauf, dass ihr eine Vereinbarung trefft.
Aber fordert nicht gleichzeitig Dinge, die eine Wirtschaft nicht leisten kann, die die Wunden trĂ€gt, die von euren eigenen Fehlern stammen.â
Nach Angaben des griechischen Rentnerverbands hat die HĂ€lfte der RuhestĂ€ndler im Land pro Monat weniger als 665 Euro zur VerfĂŒgung.
Und wegen der hohen Arbeitslosigkeit sind viele Haushalte auf die Renten der GroĂeltern angewiesen.