Die deutsche Regierung legt die geplante Aufrüstung türkischer Panzer vorerst auf Eis.
Diese werden nämlich von der Türkei gegen die kurdische YPG-Miliz in Nordsyrien verwendet und darüber sei Berlin sehr besorgt, berichtete der SPIEGEL in seiner Online-Ausgabe.
Deutschland hatte in den 90er-Jahren über 300 Kampfpanzer des Typs Leopard 2 an die Türkei übergeben.
Die von Ankara zuletzt angefragte Modernisierung sei nun fürs Erste gestoppt.
Erst eine neue Regierung soll nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen darüber entscheiden, einigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Sigmar Gabriel.
Man dürfe nicht in Spannungsgebiete liefern und werde dies auch nicht tun, sagte der SPD-Minister Gabriel dem Spiegel.
Rekordzahlen deutscher Rüstungsexporte Gleichwohl steckt die deutsche Regierung in einem Dilemma.
Laut Zahlen des Wirtschaftsministeriums zählte nämlich gerade das kriegsführende Land Saudi-Arabien im letzten Jahr zu den zehn wichtigsten Empfängern deutscher Waffen.
Am Beginn der letzten Regierung hatte die SPD noch verkündet, die deutschen Rüstungsexporte bremsen zu wollen.
Das Gegenteil ist passiert: In den letzten drei Jahren gab es die bisher höchsten Exportzahlen.
Türkei erwartet sich Unterstützung vom Verbündeten Der türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat nach der jüngsten Entscheidung umgehend an Berlin geantwortet: Die Türkei erwarte Unterstützung und Solidarität von ihrem deutschen Verbündeten, sagte Cavusoglu.