Bautzen, 19.03.2019: Bunte Muster, traditionelle Bilder oder kurze Botschaften: Zur Osterzeit schmücken aufwendig verzierte Ostereier Bäume und Sträucher im ganzen Land.
Kaufen kann man die kleinen Kunstwerke vielerorts auf Märkten, die zur Fastenzeit eröffnen.
Ein ganz besonderer ist der sorbische Ostereiermarkt im sächsischen Bautzen.
Traditionsbewusste Lausitzer wie die Künstlerin Beatris Sachse zeigen hier jedes Jahr fünf Wochen vor Ostern die besonderen Techniken der sorbischen Eiermalerei - passend in traditionell sorbischer Tracht.
O-Ton Beatris Sachse: «Ich male zwei Techniken.
Ein mal die Wachs-Batik-Technik und die Wachs-Bossier-Technik.
Bei der Wachs-Batik-Technik wird das Ei mehrmals gefärbt, es wird aufs weiße Ei Wachs aufgetragen, das Ei wird gefärbt, es wird wieder Wachs aufgetragen, also es ist ein langwieriger Prozess.
Und ganz zum Schluss wird das Ei abgewachst und die Farben kommen wieder zum Vorschein.
Und bei der Bossier-Technik wird farbiges Wachs auf das Ei aufgetragen und das Ei wäre dann schon fertig.
Das ist etwas einfacher, die Technik.» Weitere Techniken nach sorbischer Tradition sind das Ätzen und Kratzen.
Eines haben alle Techniken gemein: Sie brauchen Zeit.
Und ob künftig noch genug jungen Menschen Zeit für Traditionen haben, muss sich erst noch rausstellen, sagt die Ei-Malerin Heidemarie Hoeft.
O-Ton Heidemarie Hoeft «Es wird immer Eiermaler geben.
Aber ob in 20 Jahren noch große Märkte sind, das kann ich Ihnen nicht beantworten.
Das hängt auch damit zusammen, wie die nächsten Generationen einfach die Zeit finden.» Vielleicht können Hoeft, Sachse und andere Eimaler die Kinder ja davon überzeugen, sich auch künftig die Zeit für diese schöne Tradition zu nehmen.