Mülheim-Kärlich, 01.04.19: Abrissarbeiten beim Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich.
Der gewaltige Kühlturm muss weg.
Aber das dauert.
Mit einer ferngesteuerten Spezialmaschine wird der Turm Stück für Stück abgetragen.
Ein Greifarm mit einer zackenbewehrten Zange arbeitet sich mühsam durch den Beton und die Stahlstangen.
O-TON Dagmar Butz, RWE-Sprecherin «Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat das Abbruchgerät sich mittlerweile eingeschwungen und dreht seine Runden.
Bei jeder Runde werden ungefähr drei Meter abgeknabbert und für eine Runde braucht das Gerät ca.
Eine Woche.» Umgerechnet 3,5 Milliarden Euro hat einst der AKW-Bau in Mülheim-Kärlich gekostet.
Im Betrieb war der Reaktor nur 13 Monate.
Bereits 1988 ging er nach einer Verfügung des Bundesverwaltungsgerichts vom Netz.
Bei den Planungen wurde die Erdbebengefahr nicht genügend berücksichtigt.
Die Abrisskosten werden auf eine Milliarde Euro veranschlagt.
Der Kühlturm ist nur ein Teil des Abrisses.
O-TON Dagmar Butz, RWE-Sprecherin «Zum anderen läuft aber auch der Abbau im radioaktiven Teil, also im Reaktorgebäude.
Dort sind als wesentliche Maßnahme im Moment der Rückbau der Dampferzeuger zu nennen.» Schon seit 2004 läuft der Abriss des Meilers Mülheim-Kärlich - und er wird sich laut Planung noch fast zehn Jahre hinziehen.
Die gesammelten Erfahrungen helfen auch beim Abriss des Atomkraftwerks Biblis.