Hongkong, 16.06.19: Chinas Sonderverwaltungszone Hongkong kommt nicht zur Ruhe: Trotz einer Ankündigung der Regierung, ein umstrittenes Gesetz zur Auslieferung mutmaßlicher Straftäter an China auf Eis zu legen, ist am Sonntag erneut ein großer Protestzug mit Zehntausenden Menschen durch die Finanzmetropole gezogen.
Die weitgehend schwarz gekleideten Demonstranten forderten ein komplettes Aus für das Auslieferungsgesetz.
Viele Protestler, die vom Viktoria Park in der Innenstadt zum Regierungssitz gezogen waren, verlangten außerdem den Rücktritt von Regierungschefin Carrie Lam.
Die heute 62-Jährige ist seit Juli 2017 im Amt.
Sie ist die erste Regierungschefin in der chinesischen Sonderverwaltungszone.
Die in Bedrängnis geratene Regierungschefin hat sich unterdessen bei den Bürgern der Stadt entschuldigt.
Sie wolle «aufrichtig und demütig» Kritik annehmen und Verbesserungen im Dienste der Öffentlichkeit erzielen, hieß es in einer Mitteilung von Lam.
Mit einer weißen Blumen gedachten viele Menschen eines am Vortag gestorbenen Demonstranten.
Hongkongs Polizei teilte auf Anfrage mit, dass es sich um einen Selbstmord gehandelt habe.