Berlin, 17.06.19: Dicke Luft in Stuttgart.
Hier und in 56 anderen deutschen Städten ist die Luft im vergangenen Jahr zu stark mit gesundheitsschädlichem Stickstoffdioxid belastet gewesen.
Das waren acht Städte weniger als im Vorjahr, wie eine Auswertung des Umweltbundesamt zeigt.
Der Trend gehe in die richtige Richtung, aber die bisherigen Maßnahmen für saubere Luft reichten nicht aus, teilte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger am Montag mit.
Es brauche eine schnelle Nachrüstung älterer Dieselautos mit wirksamen Katalysatoren, um den EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel überall einzuhalten.
Überhöhte NO2-Werte sind der Grund für Fahrverbote für ältere Diesel in Stuttgart, Hamburg und Darmstadt.
Andere Städte - etwa Berlin - könnten folgen.
NO2 in Städten stammt zu einem großen Teil aus Diesel-Abgasen.
Die höchste Belastung hatte im Jahr 2018 Stuttgart mit 71 Mikrogramm vor Darmstadt mit 67 und München mit 66 Mikrogramm.
Im Mittel lagen die Jahresmittelwerte an verkehrsnahen Messstationen rund 1,5 Mikrogramm unter denen des Jahres 2017.
In 13 Städten, die damals noch über dem Grenzwert lagen, wurde er jetzt einhalten.
Wie schon im Vorjahr lag die Belastung in 15 Städten über 50 Mikrogramm.
Sie gelten damit als «Intensivstädte».
Wenn eine Stadt den Grenzwert überschreitet, bedeutet das nicht, dass die Luft überall schlecht ist.
Es zählt die Messstation mit dem höchsten Jahresmittelwert.