Berlin, 14.12.2019: Spitzenverdiener und Erben von Unternehmen sollten aus Sicht des neuen SPD-Chefs Norbert Walter-Borjans mehr Steuern zahlen.
Bei Spitzenverdienern sei es angemessen, wenn der Staat knapp die Hälfte ihres Einkommens einbehielte.
Das sagte der frühere nordrhein-westfälische Finanzminister dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Wörtlich: «Wer als Single 750 000 Euro im Jahr verdient, wird nicht arm, wenn er die Hälfte seines Gehaltes zur Finanzierung unseres Gemeinwesens abgeben muss.» Der Spitzensteuersatz beträgt zurzeit 42 Prozent.
Erst ab einem deutlich höheren Einkommen fallen wieder mehr Steuern an, nämlich die sogenannte Reichensteuer.
Walter-Borjans sprach sich überdies dafür aus, Ausnahmen für Firmenerben zu streichen.
Zurzeit gilt die Regel: Wird die Firma im Grunde unverändert mehrere Jahre lang fortgeführt, wird der Löwenanteil des Betriebsvermögens von der Erbschaftsteuer verschont.
Wirtschaftsverbände verteidigen die Ausnahmen damit, dass Arbeitsplätze vor allem im Mittelstand gesichert werden.