Berlin, 03.04.20: Die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie zeigen nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts in Deutschland nun messbar Wirkung.
Ein infizierter Mensch stecke seit einigen Tagen im Durchschnitt nur noch einen weiteren Menschen an.
Das sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag.
In den vergangenen Wochen habe der Wert bei fünf, manchmal sogar bei sieben Menschen gelegen.
Die Geschwindigkeit bei der Verbreitung der Pandemie habe sich damit bisher verlangsamt.
Ein Grund zur Entwarnung seien die neuen Daten für das RKI aber nicht: Erst, wenn ein Infizierter im Durchschnitt weniger als einen Menschen anstecke, lasse die Pandemie langsam nach.
Wie erwartet ist die Sterberate in Deutschland bei Covid-19-Patienten innerhalb weniger Tage auf nun 1,2 Prozent angestiegen.
RKI-Präsident Wieler hält die Todesfallzahlen dabei für unterschätzt.
Beispielsweise sei nicht jeder Gestorbene vorher getestet worden, sagte er.
Er geht davon aus, dass es mehr Tote gibt als offiiell gezählt werden.
In Deutschland waren bis Freitagvormittag mehr als 80 000 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert.
Das geht aus einer Auswertung der dpa hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.
Und über 1000 mit dem Virus Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben.