Karlsruhe/Philippsburg, 05.05.20: Nun steht es also fest: Die beiden Kühltürme des Atomkraftwerks Philippsburg bei Karlsruhe werden zwischen dem 14.
Und 15.
Mai gesprengt.
Zuschauer aber sind nicht erlaubt.
Wegen der Corona-Pandemie nannte der Energieversorger EnBW weder den genauen Tag noch die exakte Uhrzeit der Sprengung.
Würde man dies öffentlich machen, seien große Menschenansammlungen ähnlich wie bei Großveranstaltungen zu befürchten.
Das sei wegen der Ansteckungsgefahr in Zeiten von Corona aber weder erlaubt noch statthaft.
Innerhalb des 48-stündigen Zeitfensters könne der Abbruch zu jeder Tages- und Nachtzeit stattfinden.
Lediglich ein unvorhergesehenes Ereignis wie etwa ein Sturm könnte die Sprengung dann noch um kurze Zeit verzögern.
Die Sprengung ist trotz der Nähe der Kühltürme zu den beiden abgeschalteten Kraftwerksblöcken KKP 1 und KKP 2 gefahrlos möglich.
Es entstehe so gut wie keine Druckwelle.
Die Kühltürme seien ausgehöhlt und ihre Außenschale aus Beton werde in sich zusammenfallen: nicht wie ein Klotz auf den Boden, sondern innerhalb von Sekunden nach und nach.
Die dabei im Umkreis von schätzungsweise 1000 Metern entstehende Wolke aus Betonstaub werde sofort mit Wassersprühnebel gebunden und sich nach wenigen Minuten legen.
Und wie das ungefähr aussehen könnte, zeigen diese Bilder.
Der anfallende Bauschutt in Phillipsburg, das sind rund 32 500 Tonnen pro Turm, soll möglichst wiederverwertet und zur Aufschüttung des Geländes verwendet werden.
Auf der Fläche der beiden Kühltürme wird ein Gleichstrom-Umspannwerk des Netzbetreibers TransnetBW entstehen.