Essen, 19.06.20: Es ist eine Hiobsbotschaft nicht nur für Tausende Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof, sondern auch für viele deutsche Innenstädte: Der letzte große deutsche Warenhauskonzern wird 62 seiner 172 Filialen schließen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen erfuhr.
Welche Filialen betroffen sind, blieb aber zunächst offen.
Die Zahl der Filialschließungen fällt damit zumindest etwas geringer aus als zunächst befürchtet.
Ursprünglich hatte die Geschäftsführung sogar signalisiert, dass im Zuge der Sanierung des ums Überleben kämpfenden Unternehmens bis zu 80 Filialen geschlossen werden könnten.
Doch konnte durch Zugeständnisse von Vermietern und Beschäftigten offenbar noch Schlimmeres verhütet werden.
Nach Informationen des «Kölner Stadt-Anzeigers» dürften rund 6000 der 28 000 Mitarbeiter ihren Job verlieren.
Auch in vielen der von den Schließungen betroffenen Kommunen dürfte Alarmstimmung herrschen, eine Veröddung der Innenstädte wird befürchtet.
Gerade für viele strukturschwächere Innenstädte sei ein Verlust der Warenhäuser nach seiner Einschätzung kaum auszugleichen.
Die Gewerkschaft Verdi warnte, eine Schließungswelle bei Galeria Karstadt Kaufhof werde Auswirkungen weit über das Unternehmen hinaus haben.
Mittelfristig seien dadurch Zehntausende von Arbeitsplätzen bei anderen Einzelhändlern und auch die Attraktivität ganzer Innenstädte bedroht.