Wiesbaden, 25.08.20: Die Corona-Krise hat ein tiefes Loch in die deutschen Staatsfinanzen gerissen.
Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen gaben im ersten Halbjahr 51,6 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag anhand vorläufiger Daten mitteilte.
Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit bei über 3 Prozent.
Zuletzt hatte es 2011 ein Minus in einer ersten Jahreshälfte gegeben.
Somit sanken die Einnahmen des Staates erstmals seit 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, die Ausgaben erhöhten sich dagegen um mehr als 9 Prozent.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) brach im zweiten Quartal um 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal ein.
Trotz der erwarteten Erholung der Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte rechnet die Bundesregierung mit der schwersten Rezession der Nachkriegszeit.