Augsburg, 06.11.20: O-TON on Prof. Dr. Björn Schuller: «Während ich hier spreche....» Das Telefon hat also entschieden, dass Björn Schuller NICHT mit Covid-19 infiziert ist.
Das kann es mit Hilfe einer kuriosen APP, die Schuller mit Forschern des Uni-Klinikums Augsburg entwickelt.
Sie erkennt das an der Stimme, mit ihr wird die Sprache also zum digitalen Blut.
Prof. Dr. Björn Schuller, embedded intelligence for health care and wellbeing «Letzten Endes bedeutet das, dass wir mit der Stimme entscheiden können, ob jemand Covid-19 hat oder nicht, ich hab also hier die Möglichkeit, ohne, dass ich zu einer Teststation muss, mich kostenlos jederzeit zu testen.» Seit März arbeitet Schuller mit seinem Team an der Spracherkennungs-App und wertete zunächst Daten aus dem chinesischen Wuhan aus.
Seitdem das Virus Deutschland erreicht hat, sprechen auch Probanden aus Augsburg einen Text mit vielen Vokalen in ein Handy.
Die Sprachmuster werden mit Stimm-Mustern von Personen mit und ohne Corona-Infektion mittels tiefer neuronaler Netze verglichen.
Prof. Dr. Björn Schuller, embedded intelligence for health care and wellbeing «Wenn wir uns jetzt dieses "A" wie beim HNO anschauen, sieht man hier von links nach rechts die Zeit von unten nach oben die Frequenz, und man sieht hier die oberen Töne, die harmonischen, die hier unten deutlich verwaschener sind, also wir sehen hier nicht so schöne saubere Obertöne, das sind Effekte zum Beispiel der Kurzatmigkeit wahrscheinlich.» Im Moment komme die App auf eine Trefferquote von über 80 Prozent.
Ziel ist es, die Spracherkennungs-App auf den öffentlichen Markt zu bringen.
Aber: Pro Land ist nur eine offizielle App bei Anbietern wie Google Play erlaubt.
Sie müsste also in die offizielle Corona-App inegriert werden oder als Gesundheitsanalyse-Applikation beworben werden.