Bundestag gedenkt Opfer des Nationalsozialismus

Berlin (dpa) - Der Bundestag kam an diesem Mittwoch zu einer Sondersitzung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus zusammen.

Anlass war der jährliche Gedenktag zur Erinnerung an die Befreiung der Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz am 27.

Januar 1945 durch Soldaten der Roten Armee.

Die Nationalsozialisten und ihre Helfer hatten während des Zweiten Weltkrieges sechs Millionen Juden ermordet.

In einer Rede hatte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble vor neuen Formen von Rassismus und Antisemitismus in Deutschland gewarnt.

O-Ton Joachim Schäuble, Bundestagspräsident «An Gedenktagen wird stets Verantwortung angemahnt, aber werden wir ihr auch gerecht?

Auch bei uns zeigen sich Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit wieder offen, hemmungslos, auch gewaltbereit.» Auch die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, warnte vor einem Erstarken des Antisemitismus in Deutschland.

Mahnende Worte richtete sie an die Abgeordneten der AfD.

O-Ton Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern «Sie werden weiter für ihr Deutschland kämpfen, und wir werden weiter für unser Deutschland kämpfen.(...) Ich sage Ihnen, Sie haben Ihren Kampf vor 76 Jahren verloren.» Der Tag des Gedenkens wurde 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog eingeführt.

In diesem Jahr stand die Gedenkstunde im Zeichen des Jubiläumsjahrs «1 700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland».