Berlin, 28.04.21: Der Virologe Christian Drosten zeigt sich angesichts der bisherigen Erkenntnisse über die indische Corona-Variante B.1.617 weiter relativ gelassen.
Anhand der sehr kleinen verfügbaren Datenbasis lasse sich schließen, dass die Mutante nicht allein die heftige Infektionswelle in dem Land verursache, sondern dass es eine bunt gemischte Virus-Population sei, sagte der Wissenschaftler im neuesten Podcast «Coronavirus-Update».
Auch die ansteckendere, stark verbreitete Variante B.1.1.7, sei dort stark vertreten.
In Indien kommen derzeit aus Sicht Drostens mehrere Effekte zusammen: Herdenimmunität sei dort einer Studie zufolge bei weitem noch nicht erreicht gewesen.
Es werde nun eine Bevölkerung durchseucht, die schon ein bisschen die Anfangsimmunität aus den bisherigen Wellen zu verlieren beginne.
Gleichzeitig sei die Variante B.1.617 etwas verbreitungsfähiger und robuster gegen die Immunität.
Diese Eigenschaft sei bei B.1.617 leicht ausgeprägt.
Das sei auch im Vergleich mit anderen Varianten «nichts, was einen wirklich groß beunruhigt».
In Indien sei zudem die Grundgesundheit der Bevölkerung weniger gut als in Deutschland.
Drosten machte aber deutlich, dass sich der Sachstand ändern kann.