210604_54155685_0089_BEI_Kardinal_Marx_bietet_Ruecktritt_an_FCP1 München, 04.06.21: Der Münchner Kardinal Reinhard Marx zieht Konsequenzen aus dem jahrelangen Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche.
Der Erzbischof von München und Freising hat Papst Franziskus seinen Rücktritt vom Bischofsamt angeboten.
Marx schrieb dem Papst in einem Brief vom 21.
Mai: «Im Kern geht es für mich darum, Mitverantwortung zu tragen für die Katastrophe des sexuellen Missbrauchs durch Amtsträger der Kirche in den vergangenen Jahrzehnten.» Die Untersuchungen und Gutachten der zurückliegenden zehn Jahre zeigten für ihn durchgängig, dass es «viel persönliches Versagen und administrative Fehler» gegeben habe, aber «eben auch institutionelles oder systemisches Versagen».
Seine Bitte um Annahme des Amtsverzichts sei eine ganz persönliche Entscheidung.
Aus dem Vatikan selbst war am Freitag zunächst kein offizieller Kommentar zu vernehmen.
Laut Marx wollte Papst Franziskus über sein Ersuchen nachdenken, und so lange soll der Kardinal weiter seine Arbeit machen.
Die Veröffentlichung von Marx' Schreiben habe der Papst jedoch abgesegnet.