Frankfurt/Main, 21.06.21 Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst, hat sich gegen frühzeitige Festlegungen auf weitere Einschränkungen des Regelunterrichts ausgesprochen.
Die KMK habe für Präsenzunterricht plädiert, und das solle nicht vorzeitig in Frage gestellt werden», sagte sie dem «Tagesspiegel».
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte am Samstag gesagt, dass Corona-Maßnahmen in den Schulen noch aufrechterhalten werden müssten.
Im Herbst und Winter würden trotz derzeit sehr niedriger Inzidenzen voraussichtlich nach wie vor Maßnahmen wie Maskenpflicht oder auch Wechselunterricht notwendig sein.
Eine Studie der Frankfurter Goethe-Universität hat dem Distanzunterricht während der Corona-Krise unterdessen ein schlechtes Zeugnis ausgestellt.
Die durchschnittliche Kompetenzentwicklung während der Schulschließungen im Frühjahr 2020 sei als Stagnation mit Tendenz zu Kompetenzeinbußen zu bezeichnen und liege damit im Bereich der Effekte von Sommerferien, heißt es in der Studie.
Besonders stark seien Kompetenzeinbußen bei Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Elternhäusern.
Die Schere zwischen Arm und Reich habe sich während der ersten coronabedingten Schulschließungen noch weiter geöffnet.
Allerdings gebe es auch erste Anhaltspunkte dafür, dass die Effekte der späteren Schulschließungen ab Winter nicht zwangsläufig ebenso drastisch ausfallen müssen: Inzwischen habe sich die Online-Lehre vielerorts verbessert.