Wien, 06.07.21: Zum Auftakt eines Korruptionsprozesses gegen Österreichs Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache hat die Staatsanwaltschaft schwere Vorwürfe erhoben.
Der ehemalige Spitzenpolitiker habe in seiner Amtszeit aus eigennützigen Gründen einem befreundeten Klinikbetreiber zu einer vorteilhaften Gesetzesänderung verholfen, so die Vertreterin der Anklage am Dienstag vor dem Landgericht in Wien.
Es gebe einen Zusammenhang zwischen einer Parteispende in Höhe von 10 000 Euro an die rechte FPÖ, deren Vorsitzender Strache damals war, und dem auffälligen Einsatz des heute 52-Jährigen für die Klinik.
Auch eine Einladung des Klinikbetreibers an das Ehepaar Strache nach Korfu - inklusive An- und Abreise im Privatjet - zähle zu den Verdachtsmomenten.
Strache wies alle Vorwürfe der Bestechlichkeit zurück und erklärte sich für nicht schuldig.
Er muss sich wegen des Verdachts der Bestechlichkeit verantworten, der Klinikbetreiber wegen des Verdachts der Bestechung.
Der Strafrahmen reicht bis zu fünf Jahren Haft.