Berlin, 19.07.21: Zehn Wochen vor der Bundestagswahl hat der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen Spannungen in seiner Partei eingeräumt.
Das seien alles nicht meine Freunde, sagte der Parteichef am Sonntag in einem ZDF-Interview auf die Frage, ob er Kandidaten wie Christina Baum aus Baden-Württemberg oder Stephan Brandner und Jürgen Pohl aus Thüringen unterstütze.
Meuthen sagte, er habe bis 2018 versucht, den 2015 vom Thüringer AfD-Landeschef Bjön Höcke gegründeten «Flügel» in die Partei zu integrieren.
Aber der Versuch sei gescheitert, weil der "Flügel" auch die Partei übernehmen wollte, fügte Meuthen hinzu.
Er selbst hatte früher Veranstaltungen dieses Netzwerkes besucht, war später aber auf Distanz zu Höcke und anderen Führungspersönlichkeiten der inzwischen formal aufgelösten Gruppierung gegangen.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet das Netzwerk mittlerweile als gesichert rechtsextremistische Bestrebung.
Kritik übte Meuthen in dem Interview auch an der jüngsten Moskau-Reise des Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla.
Chrupalla bildet gemeinsam mit Weidel das Spitzenteam der AfD im Bundestagswahlkampf.
Meuthen ist Abgeordneter des Europäischen Parlaments und kandidiert nicht für den Bundestag - auch trotz des massiven Gegenwinds aus den eigenen Reihen sei für ihn ein Austritt aus der Partei kein Thema.
Hinwerfen sei nicht seine Art.