Berlin, 24.08.21: Das Patenschaftsnetzwerk für afghanische Ortskräfte der Bundeswehr hat der Bundesregierung «unterlassene Hilfeleistung» im Umgang mit ehemaligen Mitarbeitern in dem Krisenstaat vorgeworfen.
Man sei über den Umgang mit diesen Menschen erbittert in einem Maße, «dass wir es nicht in Worte fassen können», sagte der Vorsitzende Marcus Grotian am Dienstag in Berlin.
Die Schuld gab er vor allem dem Bundeskanzleramt.
Dort hätte man die Möglichkeit gehabt, die unterschiedlichen Interessen der Ministerien zusammenzubringen, sagte er.
Auf fünf Briefe des Netzwerks im Juni und Juli habe die Regierungszentrale nicht reagiert.
Das Netzwerk wirft der Bundesregierung vor, zu spät mit der Rückführung der Ortskräfte begonnen und sie durch bürokratische Hürden behindert zu haben.
Nach seinen Angaben geht es insgesamt um 8000 Ortskräfte und Familienangehörige.
Wie viele davon bereits nach Deutschland zurückgekehrt sind, ist unklar.