Berlin: Klimaaktivisten trinken im Hungerstreik nicht mehr

Berlin, 25.09.21: Nach Wochen im Hungerstreik ist ein Klimaaktivist in Berlin am Samstag dazu übergegangen, auch nicht mehr zu trinken.

Eine weitere Aktivistin, die ebenfalls seit einigen Tagen im Hungerstreik ist, kündigte dies für sich an.

Vom SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz verlangten die beiden Verbliebenen erneut, einen Klimanotstand auszurufen.

Scholz hatte dazu aufgerufen, die Aktion abzubrechen und den jungen Leuten angeboten, nach der Wahl mit ihnen ein Gespräch zu führen.

Dies Angebot wurde am Samstag erneuert.

Henning Jeschke am Samstag seinen Schritt.

O-TON Henning Jescke, Klimaaktivist «Wir sehen, wir können uns mit so einem System nicht abfinden, in dem Herr Scholz, der Führende in den Umfragen, der die Bundesrepublik Deutschland, das Land mit den vierthöchsten historischen Emissionen, das viertreichste Land der Erde, führen möchte und uns in dieser globalen Katastrophe hier als Gesellschaft, als Menschheit, als junge Generation im Stich lässt.» Scholz käme nicht einmal über die Lippe, Klimanotstand zu sagen, kritisierte der 21-Jährige.

Seine 24 Jahre alte Mitkämpferin Lea Bonasera O-TON Lisa Bonasera, Klimaaktivistin «Ich bin nicht bereit, dass die politische Ignoranz über das siegt, was wichtig ist.» Eine Gruppe junger Erwachsener hatte am 30.

August einen Hungerstreik für eine radikale Klimawende begonnen.

Damit wollte sie unter anderem ein öffentliches Gespräch mit den Kanzlerkandidaten erreichen.

Da die Politiker nicht zusagten, brachen die meisten Aktivisten ihren Hungerstreik diese Woche ab.

Ohne Flüssigkeit drohen binnen weniger Tage ernste gesundheitliche Folgen bis hin zum Tod.

Da beide Hungerstreikende bereits geschwächt sind, können kritische Zustände deutlich schneller eintreten.

Für solche Fälle ist nach Angaben von Betreuenden für medizinische Hilfe gesorgt.