Berlin, 13.08.19: Die weltweiten Bestände zahlreicher Tierarten in Wäldern haben sich laut einer Untersuchung in den vergangenen Jahrzehnten mehr als halbiert.
Zwischen 1970 und 2014 schrumpften die 455 untersuchten Tierpopulationen um durchschnittlich 53 Prozent.
Das teilte der WWF am Dienstag unter Berufung auf eine eigene Analyse mit.
Besonders betroffen seien die Tropen und der Amazonas-Regenwald.
Als Hauptgrund für die Entwicklung wird «durch Menschen verursachter Lebensraumverlust» genannt.
Im Bericht «Below the canopy», zu deutsch «Unter dem Blätterdach», ist auch von «leeren Wäldern» in manchen Regionen die Rede: Wälder, die auf den ersten Blick intakt erscheinen, in denen aber kaum noch Tiere lebten.
Das wirkt sich auch aufs Weltklima aus.
Waldzustand und Klima hängen zusammen, weil Wälder riesige Kohlenstoffspeicher sind.
Tiere übernehmen dabei wichtige Funktionen.
Insbesondere in riesigen Wäldern Südamerikas und Afrikas würde mit einem Verlust bei großen Vögeln und Primaten auch ein Rückgang des dort gebundenen Kohlenstoffs einhergehen, heißt es im Bericht.
Doch bei all den schrumpfenden Beständen gibt es auch einige wenige positive Entwicklungen.
Bei Gorillas in Zentral- und Ostafrika zum Beispiel wird von einem Wiederanstieg der Zahl ausgegangen: auf rund 1000 Exemplare.
Dazu hätten Maßnahmen wie eine enge Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung, Patrouillen gegen Wilderer und regulierter Öko-Tourismus beigetragen.
Insgesamt flossen in den Report Daten von 268 Wirbeltierarten ein, die in Wäldern leben oder komplett von ihnen abhängig sind: Vögel, Säugetiere, Amphibien und Reptilien.