Frankfurt/Main, 15.08.19: Die DFB-Ethikkommission hat noch nicht über die Äußerungen des Schalker Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies entschieden.
Man bräuchte noch Hintergrund-Informationen.
Das sagte der Kommissions-Vorsitzende Nikolaus Schneider nach der Sitzung des vierköpfigen Gremiums am Donnerstag in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt/Main.
O-TON Nikolaus Schneider, Vorsitzender DFB-Ethik-Kommission «Die Kommission arbeitet sehr sorgfältig und macht sich ein umfassendes Bild.
Und ich möchte es mal in die Worte fassen "Gut Ding will Weile haben".
Und die Weile nehmen wir uns auch.» Tönnies selbst war laut Schneider zwar nicht anwesend.
Man habe ihn telefonisch angehört - «und zwar sehr ausführlich».
Der 63 Jahre alte Fleischfabrikant hatte vor zwei Wochen beim «Tag des Handwerks» in Paderborn Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert.
Stattdessen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren, so Tönnies.
«Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren.» Für seinen Aussagen hatte er sich später entschuldigt und sie selbst als «töricht» bezeichnet.
Erste Konsequenzen hatte vergangene Woche der Schalker Ehrenrat nach Anhörung des Betroffenen gezogen: Tönnies lässt sein Amt im Aufsichtsrat des Bundesligaclubs für drei Monate ruhen.