Rejkjavik, 10.10.19: Auf der Atlantikinsel Island leben knapp 350 000 Menschen.
Das sind etwas mehr Einwohner, als zum Beispiel Bielefeld hat, aber bei deutlich mehr Platz.
Platz der Touristen anzieht.
2018 kamen über 2,3 Millionen, um die Natur und die Weite des Landes zu bestaunen.
Auf jeden Isländer kommen so sechs Touristen pro Jahr.
Das sind fünfmal mehr als noch vor acht Jahren.
Grund für den sprunghaften Anstieg dürfte der Ausbruch eines Vulkans im Jahr 2010 gewesen sein.
Seine Aschewolke sorgte damals für Chaos im europäischen Luftverkehr.
Die damit verbundene Berichterstattung machte die Insel weltweit bekannt.
Während in Venedig oder Berlin die Massen an Touristen allmählich zur Last werden, freuen sich viele Isländer über die Urlauber - und die damit verbundenen Veränderungen im Land.
O-TON Inga Hlín Pálsdóttirm, Direktorin von Visit Iceland «Island ist unheimlich kreativ geworden.
Außerdem wird in das ganze Land investiert, beispielsweise in Restaurants und in Aktivitäten.
Das sind Dinge, die die Leute gar nicht erwartet haben.
In Island ist jetzt einfach mehr los.» Islands Größe sorgt dafür, dass genug Platz für alle da ist.
Laut der isländischen Tourismusbehörde würde die Insel sogar noch mehr Touristen vertragen.
O-TON Inga Hlín Pálsdóttirm, Direktorin von Visit Iceland «Von den sieben Regionen in Island sind die meisten noch gar nicht wirklich entdeckt worden.
Außerdem können die Touristen auch in den anderen Jahreszeiten kommen.
Wie beispielsweise im Winter oder in der Weihnachtszeit.
Also in Zeiten, die eher untypisch für Touristen sind.
Die meisten kommen ja im Sommer.» Island setzt auf die Lenkung der Touristenströme.
Vernachlässigte Regionen und der Winter werden nun stärker beworben.
Das Ziel: Island und seiner Hauptstadt Reykjavik soll nicht das blühen, was in Venedig schon Realität ist: ein von Touristen überladener Ort.