Im Iran wird der Triumph des Regisseurs Asghar Farhadi bei der Oscarverleihung 2017, die Auszeichnung fĂŒr âThe Salesmanâ als bester auslĂ€ndischer Film.
Seitdem dieser vor einem halben Jahr in die KinosÀle kam, brach er alle Besucher-Rekorde im Iran.
Eine Frau, die ihren Namen nicht nennen will, meint: Der Preis sei vor allem als politisches Statement zu verstehen, als Ohrfeige fĂŒr den US-PrĂ€sidenten Donald Trump.
Die Meinungen sind geteilt: Zeichnet der Oscar die politische Haltung des Regisseurs oder den Film als Kunstwerk aus?
Filmstudent Alireza Azizi sagt, âAsghar Farhadi verdient den Preis.
Er ist derzeit der beste Regisseur, der einen hohen kĂŒnstlerischen Anspruch hat.
Deshalb können wir hier nicht von einem politischen Schachzug sprechen.â Student Kianoush Ebrahimzadeh erklĂ€rt, âes ist sicherlich ein guter Film, aber Politik spielte auch eine Rolle.
Innerhalb der US-Gesellschaft hat sich eine Opposition gegen Donald Trump gebildet, vor allem unter den gebildeten Menschen und KĂŒnstlern.â Politisch war zumindest die Entscheidung des Regisseurs zu verstehen, der Oscar-Verleihung fernzubleiben.
Ein Boykott, den das iranische Staatsfernsehen begrĂŒĂte.
Wie auch AuĂenminister Javad Zarif, der auf Twitter schrieb: âEr sei stolz ĂŒber den Oscar und Farhadis Weigerung, in die USA einzureisen.
Der Regisseur wollte damit gegen Trumps mittlerweile gekippten Einreisestopp fĂŒr Menschen aus sieben mehrheitlich muslimischen Staaten protestieren.â Farhadis klares Nein gilt als neues Symbol des Widerstands gegen Trump.
Am Freitag richtete sich der Regisseur an andere Filmschaffende: âIn Zeiten, in denen manche Politiker Hass predigen und aufgrund von Religion und NationalitĂ€ten Menschen auseinandertreiben, ist es beruhigend zu wissen, dass sich Menschen in Hollywood der Oppositionsbewegung angeschlossen haben.â Die Auszeichnung fĂŒr âThe Salesmanâ ist bereits der zweite Oscar fĂŒr Farhadi, der den Preis bereits 2012 fĂŒr den Film âNader und Simin, Eine Trennungâ erhielt.