Ehrgeizig, kampfbereit und nachtragend sind nur einige der Eigenschaften, die der britischen Premierministerin Theresa May nachgesagt werden.
Erst 2016 stieg sie in das Amt auf das sie seit Kindheitstagen anstrebte.
Als Innenministerin war sie von 2010 bis 2016 für Themen wie Einwanderung, Terrorabwehr, Polizei und Kindesmissbrauch zuständig.
Als der Premierminister David Cameron die Konsequenzen nach dem Ausgang des Brexit-Referndums zog und sein Amt niederlegte, ergriff May ihre Chance, Sie gibt sich kämpferisch, wenn es um den Brexit geht: “Brexit heißt Brexit und das Vereinigte Königreich wird daraus einen Erfolg machen.” Eine Kampfansage von der Politikerin, die sich vor dem Brexit-Referendum auf die Seite von Camerons Pro-EU-Kurs gestellt hatte, auch wenn sie als EU-kritisch galt.
Mit der Ankündigung einer vorgezogenen Parlamentswahl will sie sich am 8.
Juni den Rücken für die Brexit-Verhandlungen mit der EU stärken.
Sollte sie die Wahl gewinnen, würde ihr das mehr Spielraum geben, um einen härteren Bruch mit der EU umzusetzen.
Bissig wurde sie als Informationen ihres vertraulichen Gesprächs mit dem Eu-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker an die Öffentlichkeit gelangten, auch drohte sie immer wieder damit, die Gespräche mit der EU platzen zu lassen: Sie präfiere lieber gar keine Vereinbarung als eine schlechte, so May.
Nach den jüngsten Anschlägen auf der London Bridge im Zentrum und dem nahe gelegenen Borough Market fokussierte sich Mays Wahlkampf zunehmend auf die innere Sicherheit.
Sie nutzte Gelegenheit, um einen Vier-Punkte-Plan zur Bekämpfung des Terrorismus anzukündigen: Die “bösartige Ideologie des islamistischen Extremismus” soll bekämpft-, das Internet stärker reguliert werden.
Mit Militäreinsätzen müsste man auch im eigenen Land gegen Extermismus vorgehen, dazu müsste es entsprechende Gesetze geben.
Besonders wegen ihrer Äußerungen zur Terrorabwehr geriet die Premierministerin stark in Bedrängnis.
So hatte sie zuletzt angekündigt, notfalls Menschenrechte einzuschränken, um Terrorverdächtige länger festzuhalten oder schneller abzuschieben.
Eine Aussage, die nicht nur Labour-Chef Jeremy Corbyn aufstößt: In den jüngsten Umfragen ist der Abstand der Konservativen zur Labour-Pary in den vergangenen Wochen stark geschmolzen.