Zwischen Demonstranten und Polizei hat es vor dem G-20-Gipfel in Hamburg massive gewaltsame Auseinandersetzungen gegeben.
Auf beiden Seiten gab es Verletzte.
Die Polizei setzte bei der Kundgebung âWelcome to Hellâ Wasserwerfer ein, gewalttĂ€tige Demonstranten zerschlugen Schaufenster und warfen Flaschen auf die Beamten.
In einigen StraĂen brannten Barrikaden.
Nach Angaben der Hamburger Polizei beruhigte sich die Lage am spÀten Donnerstagabend.
Auch Beobachter an den Brennpunkten des Abends berichten, dass die Polizei Wasserwerfer und Beamte abziehe.
FĂŒr den frĂŒhen Freitagmorgen planten die Protest-Veranstalter allerdings bereits weitere Demonstrationen gegen das Treffen der groĂen WirtschaftsmĂ€chte.
Die Polizei meldete bis Mitternacht 76 verletzte Polizisten, drei von ihnen mussten demnach im Krankenhaus behandelt werden.
Piloten eines Polizeihubschraubers erlitten nach Angaben der Polizei Augenverletzungen durch Laserpointer.
Auch zahlreiche Demonstranten wurden den Veranstaltern zufolge verletzt â einige ernsthaft.
Andreas Blechschmidt von den Anmeldern von âWelcome to Hellâ sagte unter Berufung auf Aussagen von AnwĂ€lten der Demonstranten, es habe bis spĂ€ten Donnerstagabend zwischen 10 und 20 Festnahmen gegeben.
Bei der Kundgebung setzte die rigoros vorgehende Polizei Wasserwerfer und Pfefferspray ein und trieb die rund groĂteils friedlichen Teilnehmer der Demonstration auseinander.
Laut Blechschmidt waren mehr als 10 000 Teilnehmer bei der Demonstration.
Die Polizei hatte von 12 000 Teilnehmern gesprochen.
Nach Polizeiangaben hatten sich etwa 1000 Vermummte unter die Demonstranten gemischt â was die Beamten aber nicht duldeten.
Die Veranstalter erklĂ€rten den Demonstrationszug nach gut einer Stunde fĂŒr beendet.
Dieser war nur wenige Meter weit gekommen.
Sie warfen der Polizei ein unverhĂ€ltnismĂ€Ăiges Vorgehen vor.
Noch wÀhrend man Demonstranten aufgefordert habe, ihre Vermummung abzulegen, sei die Polizei bereits massiv gegen Protestierende vorgegangen.
Ein Polizeisprecher betonte: âEine Vermummung in einem Aufzug ist ein VerstoĂ gegen das Versammlungsgesetz und wird von uns nicht geduldet.â Man habe versucht, den «Schwarzen Block» der Linksautonomen von den friedlichen Demonstranten zu trennen â dann hĂ€tte die Kundgebung fortgesetzt werden können.
Dies sei aber nicht gelungen.
Das Hamburgische Oberverwaltungsgericht wies mehrere Beschwerden der Gruppe âAttacâ zurĂŒck.
Deren geplante Demonstrationen in der Innenstadt am Freitag, dem ersten G-20-Tag, bleiben damit vorerst verboten.
Die Antragsteller können aber noch Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht einreichen.
Um sechs Uhr trat die sogenannte AllgemeinverfĂŒgung in Kraft, mit der das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit in zwei Hamburger Innenstadtbereichen eingeschrĂ€nkt wird.
Angemeldete und nicht angemeldete Versammlungen und AufzĂŒge unter freiem Himmel dĂŒrfen nur auĂerhalb dieser Gebiete durchgefĂŒhrt werden.