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Fast 80.000 gegen Goldman-Sachs-Banker Barroso

Quelle: Euronews German - Länge: 00:45s - Veröffentlicht: < > Embed
Video: Fast 80.000 gegen Goldman-Sachs-Banker Barroso

Goldman Sachs hat im Juli den ehemaligen EU-Spitzenpolitiker José Manuel Barroso angeheuert.

Eine Gruppe von Angestellten der Europäischen Institutionen hat im Internet eine Petition gegen derartige „Drehtür“-Praktiken“ gestartet.

Sie hat in zwei Wochen mehr als 77.900 Unterstützer gefunden.

Begründung der Petition, die mit den Worten „Not in our name!“ beginnt: Goldman Sachs sei eine der Banken, die am stärksten in die Hypothekenkrise verwickelt waren, die schließlich die Finanzkrise 2008 auslöste – und habe auch zur Krise in Griechenland beigetragen.

‘Not in our name!’: EU staff sign petition against Barroso over Goldman Sachs job https://t.co/AquC5O2sB4 pic.twitter.com/PKDOrW4udx— RT (@RT_com) 30 août 2016 Es sei „ein verheerendes Symbol für die Union im ungünstigsten Moment und ein gefundenes Fressen für alle Euro-Skeptiker, dass ein ehemaliger Präsident der Kommission mit den unkontrollierten und unmoralischen Werten von Goldman Sachs in Verbindung gebracht wird“, kritisieren die Urheber der Petition.

Barrosos Entscheidung, für „solch eine Bank zu arbeiten, ist ein weiteres Beispiel der unverantwortbaren ‘Drehtür’-Praktiken, die nicht nur den EU-Institutionen schaden, sondern trotz Legalität auch moralisch verwerflich sind.“ Die Kern-Forderungen: Barroso solle wenigstens auf seine EU-Pension und alle EU-Ehrentitel verzichten müssen.

Der Rat der Europäischen Union und die Europäische Kommission sollten überprüfen, ob der Portugiese „all seine Pflichten der Integrität und Diskretion gegenüber der Europäischen Union respektiert hat“.

Ende September soll die Petition übergeben werden.

„Aus moralischer Sicht inakzeptabel“, mit diesen ungewöhnlich deutlichen Worten hatte auch Frankreichs Präsident Francois Hollande den Wechsel von José Manuel Barroso zur Investmentbank Goldman Sachs kritisiert.

Ehemalige EU-Kommissare müssen die Behörde nach dem Ende ihres Mandats 18 Monate lang über jede neue Position informieren.

Barroso – Präsident der Europäischen Kommission von 2004 bis 2014 – nahm nach 20 Monaten den Aufsichtsratsposten bei Goldman Sachs International in London an.

Seine Aufgabe: Das Elite-Geldhaus bei der Kunden-Beratung zu unterstützen.

Die US-Investmentbank hat ein Faible für Politiker – und für ihre Adressbücher.

Auch Italiens ehemaliger Regierungschef Mario Monti steht auf dem Gehaltszettel der amerikanischen Bank.

Henry Paulson war sieben Jahre Chef der Investmentbank, bevor er zum amerikanischen Finanzminister ernannt wurde.

Auch der heutige EZB-Präsident Mario Draghi hat früher für Goldman Sachs gearbeitet.

EU staff petition the “morally reprehensible behavior “ of Barroso over Goldman Sachs job https://t.co/vXmXY8YVAA pic.twitter.com/CHsE5Qvh5p— Ian56 (@Ian56789) 30.

August 2016 Anfang Juli hatte die US-Bank – die wegen ihrer guten Beziehungen zur Politik auch schon als „Government Sachs“ bezeichnet wurde – mitgeteilt, dass der 60-Jährige Barroso als Berater und Verwaltungsratschef für Goldman Sachs International (GSI) in London arbeiten werde.

Er bringe „Sichtweisen, Urteilsvermögen und Ratschläge mit”, die für die Führung der Bank und die Aktionäre von großem Wert seien, hieß es in der offiziellen Erklärung.

Barroso werde helfen, die Kunden des Instituts durch „das herausfordernde und unsichere wirtschaftliche Marktumfeld” zu steuern, so Michael Sherwood, Co-Chef von GSI.

In Barrosos Zeit an der Spitze der EU-Kommission fielen Finanz- und Griechenlandkrise, die Staatengemeinschaft veränderte sich durch die Aufnahme zahlreicher neuer Mitglieder stark.

Davor war Barroso zwei Jahre lang portugiesischer Ministerpräsident.

Sein Job bei Goldman Sachs werde jetzt die wichtigste Beschäftigung werden, sagte er Medien („Financial Times“) nach seiner Ernennung.

Aber er werde weiterhin als Dozent an der US-Universität Princeton und in Genf und Lissabon arbeiten.

Twitter-Spott: Nase voll von der EU #Drehtür?

Unterschreibt für härtere Regeln & Sanktionen gegen #Barroso https://t.co/wTqLBDLxzV pic.twitter.com/VYRqpNKsGK— ALTER-EU (@ALTEREU) 29.

August 2016 su mit Reuters



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