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Morawiecki verteidigt Holocaust-Gesetz

Quelle: Euronews German - LĂ€nge: 01:28s - Veröffentlicht: < > Embed
Video: Morawiecki verteidigt Holocaust-Gesetz

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki hat das umstrittene Holocaust-Gesetz verteidigt.

Die zweite Parlamentskammer, der Warschauer Senat, hatte nun ebenfalls fĂŒr das Gesetz gestimmt, das auch international Besorgnis auslöst.

MinisterprÀsident Morawiecki sagte: "Die Lager, in denen Millionen Juden ermordet wurden, waren nicht polnisch.

Der Holocaust war auch fĂŒr Polen eine Tragödie.

Sechs Millionen Polen starben im Zweiten Weltkrieg, drei Millionen von ihnen waren polnische Juden." Auch in Polen gibt es Stimmen gegen das Gesetz, das in Kraft tritt, wenn der PrÀsident es unterschreibt.

Der Abgeordnete Tomasz Siemoniak (Civic Platform) appellierte an PrĂ€sident Andrzej Duda, nicht zu unterschreiben: "Wir bitten PrĂ€sident Duda um ein Veto fĂŒr dieses Gesetz.

Im Namen aller Demokraten in Polen bitte ich ihn, sich nicht zu einer Marionette der Regierenden machen zu lassen." Das Gesetz sieht Geldstrafen oder bis zu drei Jahre Haft vor, wenn jemand so wörtlich "entgegen den Fakten" dem polnischen Staat eine Mitverantwortung fĂŒr vom "Dritten Reich" begangene Nazi-Verbrechen zuschreibt.

Mit dem Gesetz könne Polen die eigene Verantwortung abstreifen und seinen Anteil am Holocaust an den Juden verleugnen, sagte der israelische Geheimdienstminister Israel Katz.

Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Emmanuel Nachschon, schrieb bei Twitter: "Israel betrachtet mit Ă€ußerster Ernsthaftigkeit jeden Versuch, die historische Wahrheit infrage zu stellen.

Kein Gesetz wird die Fakten verÀndern." Die Nationalkonservativen gaben nach der Senatsentscheidung an, Israel den Sinn des Gesetzes genauer erklÀren zu wollen.

Das US-Außenministerium zeigte sich ebenfalls besorgt.

"Wir verstehen, dass Begriffe wie «polnische Todeslager" falsch, irrefĂŒhrend und verletzend sind", erklĂ€rte Sprecherin Heather Nauert.

Man sei aber besorgt darĂŒber, dass das Gesetz die freie MeinungsĂ€ußerung und den akademischen Diskurs untergraben könne, wenn es in Kraft trete.

Zudem könne es die Beziehungen zwischen Polen und anderen LĂ€ndern beeintrĂ€chtigen, darunter die USA und Israel, fĂŒgte Nauert hinzu.

Gegner des Gesetzes bemÀngeln, es sei unprÀzise formuliert.

Dies könnten polnische Regierende benutzen, um FÀlle, bei denen die Verantwortung von Polen bei Verbrechen an Juden nachgewiesen wurde, zu leugnen.

PrĂ€sident Duda kann sein Veto einlegen und Änderungen an der Gesetzesvorlage vorschlagen - dann mĂŒsste sich erneut das Parlament damit befassen.



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