Bernburg, 1.2.2019: Dieser Aufzug ist doppelt so schnell wie der des Berliner Fernsehturms - und legt pro Fahrt eine mehr als doppelt so lange Strecke zurück.
Mit zwölf Metern pro Sekunde zieht eine große blaue Trommel abwechselnd zwei Stahlgefäße aus der 600 Meter tiefen Grube.
An der Oberfläche kippen die Behälter ihre Fracht aus - Salz.
Rund 20 Tonnen des weißen Goldes befördert das Steinsalzbergwerk Bernburg in Sachsen-Anhalt so alle zwei Minuten zutage.
Bevor es auf vereiste Straßen gestreut werden kann, muss das rund 250 Millionen Jahre alte Salz noch weiterverarbeitet werden.
Förderbänder transportieren die Salzbrocken und -Körner zur Salzmühle.
Über mehrere Etagen wird das Salz darin durch vibrierende Siebe gerüttelt.
Salzgeschmack liegt in der Luft, Boden, Treppen, Steuerknöpfe sind überzogen vom feinen Weiß.
Das gemüllerte Salz landet in einem von drei Silos.
In den 100 Meter langen und mehr als 30 Meter breiten Hallen lagern bis zu 25 000 Tonnen Steinsalz.
Etwa 12 000 Tonnen verlassen das Werk über Lastwagen und Güterzüge jeden Tag.
So soll es in Bernburg noch mindestens 40 Jahre weiter gehen - dann ist das erschlossene Salzvorkommen unter dem Salzlandkreis um Bernburg erschöpft.