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dpa-Story: Werften im Nordosten: Mit «Genting» gen Zukunft

Quelle: DPA - Länge: 04:32s - Veröffentlicht: < > Embed
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Rostock/Wismar, 16.04.19: Warnemünde, hier fügen Schiffbauer aus den vorgefertigten Teilen von der Größe eines Krabbenkutters den Rumpf eines gigantischen Kreuzfahrtschiffes zusammen.

Das Projekt läuft unter der Bezeichnung «Global Class».

Und wenn das Schiff 2021 erstmals auf Reisen geht, dann wird es auch global in der Liga der ganz großen mitspielen.

Gut 340 Meter lang, 20 Decks hoch.

9500 Passagiere finden an Bord Platz.

Dazu kommt die mehr als 1000-köpfige Besatzung.

O-TON Klaus Paschen «Wir bauen ein schönes neues Schiff, das einfach nur die Dimensionen sprengt.

Nicht bloß vom Stahlmaterial sondern vor allem von der Ausrüstung.» Doch das Schiff ist nicht für den heimischen Markt bestimmt.

Auch in Fernost boomt mit dem wachsenden Wohlstand immer größerer Bevölkerungsteile die Kreuzfahrtbranche.

Sehr zur Freude des malaysischen Multi-Konzerns Genting.

Die Expansionspläne stießen allerdings an Grenzen.

So machte der Konzern aus der Not eine Tugend und kaufte für 240 Millionen Euro 2016 die Werften in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund, die zu den wenigen verbliebenen industriellen Kernen im strukturschwachen Mecklenburg-Vorpommern zählten.

Eine Art Rettungsring für die drei ehemaligen Nordic-Werften.

O-TON Harald Ruschel «Es ist ein Glückgriff, also es war eine Chance, wir haben schon nicht mehr so richtig daran geglaubt, denn auch unser letzter Eigentümer bei Nordic Yards hat sehr viel versucht, die Werft hier am Leben zu erhalten, das hat nciht so richtig geklappt, wir sind ihnen aber heute noch dankbar, dass er das so gut hinbekommen hat und er hat dafür gesorgt, dass alle Beschäftigten von Nordic Yards 1:1 rübergehen zu MV Werften.» Die von zahlreichen Krisen und massivem Beschäftigungsabbau geschüttelte Schiffbauindustrie an der Ostsee blüht seit dem Einstieg des Genting-Konzerns regelrecht auf.

Auf der Schwesterwerft in Wismar läuft unterdessen die Fließbandprodktion der Schiffkabinen an .... Lego, in groß.

O-TON Johannes Gößler «Wir produzieren hier auf Serie Kabinen, also jeden Tag zwischen 20 und 30 Kabinen, die dann wie eine SChuhschachtel an Bord geliefert werden und dort eingebaut werden, also wir werden 870 Crewkabinen haben und 2500 Passagierkabinen mit den Suiten inkludiert.» Bislang plant Genting den Bau von zwei dieser Riesenschiffe.

Von 1,6 Milliarden ist die Rede.

Bis zu 60 000 Tonnen Stahl werden verbaut.

Der Eiffelturm wiegt 10 000 Tonnen.

Ein Schwergewicht ist auch die neue Aufgabe für die MV Werften.

Schiffbauer und Konstrukteure hatten ihre Erfahrungen vor allem mit dem Bau großer Frachtschiffe gemacht.

Nun gigantische Kreuzfahrtschiffe - für die die Schiffbauhallen kaum ausreichten.

Harald Ruschel weiß ein Lied von den Aufs und Abs zu singen.

Der kantige Arbeiter und Betriebsratschef arbeitet seit 1979 auf der Warnemünder Werft - beim Schiffbau macht ihm keiner was vor.

O-TON Harald Reschel «Vor der Wende arbeiteten noch rund 5500 Schiffbauer auf der Werft in Warnemünde, dort sind es wieder mehr als 900.

Aber wir werden das Personal noch weiter erhöhen und weiter einstellen.» Er habe keine Veranlassung, am aktuellen Erfolg zu zweifeln.

Genting habe Leute mit viel Erfahrung übernommen.

O-TON Harald Reschel «Wir haben die Hoffnung, dass es so bleibt, dass wir weiter wachsen, es ist ja auch eine gigantische Chance, nicht nur für uns al Kolleginnen und Kollegen, sondern für ganz MV, und wir haben Pläne für die nächsten fünf bis zehn Jahre, also da ist doch schon mächtig viel Zukunft dahinter.» Ein Herzstück der Werft ist die für mehr als 100 Millionen Euro gebaute Halle 11 mit ihrer modernen Laser-Hybrid-Schweißstraße.

O-TON Frank Politz, Produktionsleiter in der Halle «Man spart nciht nur Mannstunden, durch die Qualitätssteigerung spart man auch später Nachfolgekosten, wo früher noch Ausbesserungsarbeiten durch die welligen Scweißnähte aufgebracht werden mussten, weil durch SChweißnähte kommt Wärme rein,dann verzieht sich viel, das spart man.

Durch diese Technologien die wir hier verwenden, hat man sowas nicht mehr, man hat gerade Decks, man kann den Teppich gleich drauflegen, weniger Nacharbeiten, kürzere Durchlaufszeiten fürs Schiff.» «Made in Germany» steht auch in Asien für Qualität.



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