Arme Schweine im Klassenzimmer - Besuch in der Tierschutz-AG

Berlin, 19.11.19: Wenn ein Haustier durch den Klassensaal spaziert, dann ist die Tierschutz-AG nicht weit: Tierschutzlehrerin Melanie Reiner von der Organisation Animals United erklärt den Kindern einer Münchner Mittelschule die Welt der Tiere.

Mit dabei: Reiners Hündin Maya.

Ausgebildet wurde die Expertin in einem achtmonatigen Kurs des Deutschen Tierschutzbundes.

Inhaltlich ist der Unterricht ernster, als sein Name vermuten lässt: Bilder von Schweinen im eigenen Kot und Hühnern auf dem Gitterrost sollen den zehn bis zwölf Jahre alten Kindern die Haltung und die Pflege von Tieren näher bringen.

O-TON Melanie Reiner «Das sind Themen, die nicht besonders schön sind, deshalb muss man das pädagogisch sehr gewählt vermitteln.

Aber wenn man das tut, dann ist das eine große Bereicherung, weil die Kinder dadurch lernen, bewusster zu konsumieren.

Sie lernen ihre Produkte anders kennen, die sie zu Hause vielleicht aufgetischt bekommen oder eben im Supermarkt kennen lernen.

Sie können besser selber entscheiden: Was möchte ich?

Was möchte ich nicht?

Möchte ich in den Zirkus, wo Tiere auftreten oder möchte ich das lieber nicht?

Und um diese informierte Haltung zu gewährleisten, kommen wir in die Schulen, um Tierschutzthemen zu vermitteln.» O-Ton Schülerin 1: «Tiere haben genau das gleiche Recht wie Menschen, zu leben, weil wären Menschen Tiere, würde denen das auch nicht gefallen, die ganze Zeit getötet zu werden.» O-Ton Schulkind 2: «Mich hat es heute interessiert, wie das eigentlich normalerweise präsentiert wird als Bilder, also wenn zum Beispiel auf Verpackungen oder so werden ja die Hühner zum Beispiel sehr sehr schön fotografiert, dass man halt denkt, die sind fröhlich, aber in Wirklichkeit sind sie halt eigentlich gar nicht so fröhlich.» Etwa 140 Teilnehmer hat der Deutsche Tierschutzbund in seinen Lehrgängen bisher weitergebildet.

Die meisten Interessenten sind aus Nordrhein-Westfalen und Süddeutschland.