Brüssel, 04.03.20: Die EU-Kommission brütet über einen Eingriff in den Elektronik-Markt mit weltweiter Wirkung.
Es geht um die mögliche Durchsetzung einheitlicher Ladebuchsen an Smartphones.
Eine Möglichkeit wäre die Festlegung auf den USB-C-Stecker, der sich gerade ohnehin in neuen Android-Telefonen ausbreitet.
Doch das könnte zu einem Konflikt mit Apple und seinem hauseigenen Lightning-Anschluss führen.
Der iPhone-Konzern hält die heutige Lösung für völlig ausreichend, dass man Kabel mit verschiedenen Steckern in die Standardbuchsen der Ladegeräte stecken kann.
Das Europaparlament forderte die EU-Kommission nun auf, bis Ende Juli Vorgaben für einheitliche Ladetechnik in Handys, Tablets und ähnlichen Geräten zu machen.
Das solle für weniger Elektroschrott sorgen und Nutzern das Leben erleichtern.
Das EU-Parlament verwies darauf, dass durch Ladegeräte 51 000 Tonnen Elektroschrott jährlich entstehen würden.
In einer von der EU-Kommission veröffentlichen Studie heißt es jedoch, dass durch eine Vereinheitlichung künftige Innovationen behindert werden könnten, auch wenn die Autoren das eher für eine theoretische Gefahr halten.
Die EU-Kommission will im dritten Quartal 2020 einen Vorschlag vorlegen.
Dabei könnte es auf einen sogenannten delegierten Rechtsakt hinauslaufen, über den die EU-Staaten und das Parlament anschließend nicht mehr verhandeln müssten.