Köln, 20.03.20: In Deutschland droht in den nächsten zehn Jahren nach einer Prognose von Handelsexperten ein weiteres großes Ladensterben - unabhängig von der gegenwärtigen Corona-Krise.
Die Zahl der Unternehmen im stationären Einzelhandel werde sich durch geänderte Kaufgewohnheiten und den Siegeszug des Onlinehandels bis zum Jahr 2030 noch einmal um bis zu 64 000 verringern.
Die Zahl der Verkaufsstellen werde sogar um bis zu 80 000 sinken, prognostiziert das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) in seinem in dieser Woche veröffentlichten «Handelsszenario 2030».
Aktuell gibt es laut IFH bundesweit noch rund 226 000 Einzelhandelsunternehmen.
Mit der Coronavirus-Epidemie hat das Ladensterben eigentlich nichts zu tun.
Doch betonte IFH-Geschäftsführer Boris Hedde: «Die Coronavirus-Krise könnte dafür sorgen, dass die Entwicklung nun im Zeitraffer abläuft.» Seit 2005 sank die Zahl der Einzelhandelsunternehmen in Deutschland laut IFH bereits um 39 000.
Das Bemerkenswerte dabei: Die Geschwindigkeit des Ladensterbens hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter erhöht.
Zu den Verlierern im Markt gehören vor allem die Modebranche, der Buchhandel und die Spielwarenläden, aber auch der Handel mit Wohnaccessoires.